NEW YORK (awp international) - Starke Arbeitsmarktdaten haben den US-Börsen am Freitag zu Gewinnen verholfen. Enttäuschende Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor drückten nur kurzzeitig etwas auf die Laune der Anleger.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial legte rund zwei Stunden vor Handelsschluss um 0,79 Prozent auf 26 515,05 Punkte zu. Damit steuert das wichtige Börsenbarometer der Wall Street auf eine fast ausgeglichene Woche zu. Der aktuelle Verlust liegt bei 0,1 Prozent. Der S&P 500 gewann am Freitag 0,98 Prozent auf 2946,10 Zähler. Der Nasdaq 100 rückte um 1,51 Prozent auf 7840,97 Punkte vor.

Nachdem in den vergangenen Tagen die Geldpolitik im Mittelpunkt gestanden hatte, war zum Wochenschluss der aktuelle Arbeitsmarktbericht das zentrale Thema. Die US-Wirtschaft hatte im April deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Die Gehälter waren ebenfalls weiter gestiegen, wenn auch nicht ganz so deutlich wie von Analysten prognostiziert. Dass sich die Stimmung nicht nur in der Industrie, sondern aktuellen Daten zufolge auch im Dienstleistungsbereich stärker als erwartet eingetrübt hatte, schlug sich nicht nachhaltig an der Börse nieder.

"Die Arbeitsmarktlage ist als hervorragend zu bezeichnen", sagte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba, und auch Volkswirt Thomas Gitzel zeigte sich beeindruckt. Er sagte mit Blick auf die Aussagen des Fed-Vorsitzenden zur jüngsten Zinsentscheidung: Jerome Powell habe wohl durchaus verstanden, dass aktuell nicht nur auf Risiken eines Wirtschaftsabschwungs verwiesen werden könne. "Die Wortwahl der Fed klang zuletzt wesentlich ausgeglichener." Halte die US-Wirtschaft Kurs und belebe sich die Weltwirtschaft, müsse Powell womöglich sogar die Tür für weitere Zinserhöhungen wieder aufstossen. Zuletzt hatten Anleger hingegen eher auf eine Zinssenkung gehofft.

Unter den Einzelwerten zogen insbesondere die Amazon-Aktien Aufmerksamkeit auf sich, die um 3,2 Prozent stiegen. Börsenguru Warren Buffett, dem ein besonderes Gespür für lukrative Geldanlagen nachgesagt wird, hatte sich über seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway erstmals Aktien des weltgrössten Onlinehändlers zugelegt.

Die Papiere des Reiseportalbetreibers Expedia litten unter einer enttäuschenden Umsatzentwicklung im ersten Quartal und gaben an der Nasdaq um 1,6 Prozent nach.

Die Aktien von Walt Disney gaben im Dow leicht um 0,1 Prozent nach. Einem Medienbericht zufolge hat der Unterhaltungskonzern 21 regionale Sportsender zu einem unter Expertenerwartungen liegenden Preis an das US-Medienunternehmen Sinclair Broadcast verkauft.

Die Papiere von Fiat Chrysler profitierten an der Nyse vom optimistischen Ausblick des Autobauers und stiegen um 6 Prozent. Die Zahlen zum ersten Quartal waren hingegen schwach ausgefallen.

Weiter für Aufsehen sorgte der frisch an die Börse gegangene Hersteller von Fleischersatzprodukten Beyond Meat : Nach einem Kursfeuerwerk am ersten Handelstag, als die Aktie im Vergleich zum Ausgabepreis mit einem etwas mehr als 160-prozentigen Aufschlag geschlossen hatte, legte sie nun um weitere 8 Prozent zu./ck/he