NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an der Wall Street haben am Mittwoch keine großen Schritte gewagt. Der Dow Jones Industrial kam mit plus 0,03 Prozent auf 26 157,16 Punkte kaum voran.

Auf das jüngste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed hatte der US-Leitindex kaum reagiert. Die Fed bleibt ihrer abwartenden Haltung für 2019 zunächst treu. Die bestehenden Risiken sprechen laut einer Mehrheit der Fed-Mitglieder für einen unveränderten Leitzins in diesem Jahr. Auch an den Finanzmärkten wird im laufenden Jahr keine Leitzinserhöhung mehr erwartet.

Für den breit gefassten S&P 500 ging es zur Wochenmitte um 0,35 Prozent auf 2888,21 Punkte hoch. Deutlichere Kursaufschläge von 0,57 Prozent auf 7511,49 Zähler verbuchte der von Technologiewerten dominierte Auswahlindex Nasdaq 100.

Die Quartalsberichtssaison der Unternehmen läuft nun langsam an. Bevor die ersten US-Banken mit ihren Zahlen ab Freitag dem Start in die Berichtssaison Gewicht geben, standen an diesem Mittwoch die Fluggesellschaft Delta Air Lines und der Jeans-Hersteller Levi Strauss (Levi's) im Blick. Nach Börsenschluss gewähren zudem das Einzelhandelsunternehmen Bed Bath & Beyond und die Großhandelskette Costco Wholesale Einblicke in die Bücher.

Levi's hatte bereits am Vorabend nach Handelsende starke Quartalszahlen vorgelegt, die die Anleger am Mittwoch mit einem Plus von fast 4 Prozent honorierten. Der 166 Jahre alte Modekonzern war erst im März wieder an die Börse zurückgekehrt, nachdem er zwischenzeitlich wieder privatisiert worden war.

Delta-Aktien gewannen 1,6 Prozent und profitierten vor allem vom guten Ausblick der Fluggesellschaft auf das angelaufene zweite Quartal. Jetblue Airways < legten nach starken Verkehrszahlen für den Monat März um 3,55 Prozent zu. American Airlines, die am Vortag noch vor einem schwächeren ersten Quartal gewarnt und deshalb deutliche Kurseinbußen verzeichnet hatten, wurden von den Kursgewinnen bei Delta und Jetblue beflügelt: Ihre Aktien waren am Ende des Tages 2,13 Prozent teurer.

Dass nach den Flugzeugabstürzen in Indonesien und Äthiopien nun die eigenen Aktionäre Boeing wegen angeblicher Vertuschung von Sicherheitsmängeln verklagen, belastete die Aktien des US-Luftfahrtriesen zusätzlich, wie das Minus von 1,11 Prozent zeigt. Damit waren sie wie schon so oft in den vergangenen Tagen das Schlusslicht im Dow. An dessen Spitze gewannen die Anteile der Wall-Street-Bank Goldman Sachs 1,18 Prozent.

Umstufungen bewegten einige Werte recht deutlich: Die Papiere des Solarunternehmens First Solar wurden von Goldman Sachs auf die "Conviction Buy List" gesetzt und legten um mehr als 8 Prozent zu. UBS hatte die Aktien des Biotechunternehmens Gilead Sciences auf "Buy" hochgestuft. Die Anteile gewannen knapp 2 Prozent. Von einer Abstufung von "Hold" auf "Reduce" der Apple-Aktien durch die britische Investmentbank HSBC ließen sich die Aktionäre des iPhone-Konzerns hingegen nicht aus der Ruhe bringen. Apple schlossen 0,56 Prozent höher.

Ein nächster großer Börsengang (IPO) wirft zudem seine Schatten voraus: Der Fahrdienst Uber wird wahrscheinlich bald diesen Schritt gehen. Mit einem angepeilten Volumen von rund 10 Milliarden Dollar wäre es der größte US-Börsengang des Jahres. Bereits am Donnerstag könnte der Konkurrent des seit kurzem gelisteten Unternehmens Lyft seine Pläne für die Börsennotiz offiziell veröffentlichen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet. Für die Lyft-Aktien ging es am Mittwoch um fast 11 Prozent in die Tiefe.

Der Euro kostete kurz nach US-Börsenschluss 1,1272 Dollar. Zwischenzeitliche Verluste während der Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Zinsentscheid hatte die Gemeinschaftswährung bereits im späten europäischen Nachmittagsgeschäft wettgemacht. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1279 (Dienstag: 1,1277) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8866 (0,8868) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt gewannen zehnjährige Staatsanleihen 9/32 Punkte auf 101 12/32 Punkte und rentierten mit 2,467 Prozent./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---