NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben sich am Freitag der Erholungstendenz an den europäischen und asiatischen Börsen nicht angeschlossen und eine der schwärzesten Wochen ihrer Geschichte beendet. Die Unsicherheit der Anleger wegen der nicht absehbaren wirtschaftlichen Folgen durch die Corona-Krise hält weiter an.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Abschlag von 4,55 Prozent bei 19 173,98 Punkten und damit auf dem tiefsten Stand seit November 2016. Daraus resultierte für den US-Leitindex ein Wochenminus von mehr als 17 Prozent - der höchste Wochenverlust seit dem Jahr 2008. Dabei hatte der Dow im frühen Handel noch um über 2 Prozent zugelegt.

Der marktbreite S&P 500 ging mit einem Rückschlag von 4,34 Prozent bei 2304,92 Punkten ins Wochenende. Die Wochenbilanz von minus 15 Prozent ist ähnlich verheerend und der höchste Wochenverlust seit 2008. Der technologielastige Nasdaq 100 sackte am Freitag um 4,04 Prozent auf 6994,29 Punkte ab.

Den rapiden Sinkflug der Leitindizes im späten Handelsverlauf begründeten Börsianer mit Spekulationen, wonach das Clearing-Unternehmen Ronin Capital nicht mehr imstande sei, seinen Kapitalanforderungen gerecht zu werden. Zudem belasteten neben den Auswirkungen der Corona-Krise auf das tägliche Leben in den USA auch der erneut fallende Ölpreis und der anziehende US-Dollar.

Die in den vergangenen Tagen mit am stärksten gebeutelten Aktien von Fluggesellschaften setzten am Freitag zu einer Erholung an. American Airlines stiegen um knapp 1 Prozent und United Airlines gar um gut 15 Prozent.

Für die Aktien von General Electric ging es um 0,6 Prozent aufwärts. Die US-Wettbewerbsbehörde genehmigte den Verkauf des Biopharma-Geschäfts des Mischkonzerns an den Konkurrenten Danaher. Dessen Papiere verloren 0,3 Prozent.

Bei Uber, die um 4,1 Prozent anzogen, machte sich eine Hochstufung der Aktien auf "Overweight" durch Wells Fargo positiv bemerkbar. Zudem versicherte das Unternehmen, über ein solides Finanzpolster zu verfügen.

Die Papiere von Sysco rauschten dank anhaltender Übernahmespekulationen zunächst um rund 12 Prozent nach oben, büßten den Gewinn aber komplett ein und schlossen knapp 5 Prozent tiefer. Der Chef des deutschen Handelskonzern Metro, Olaf Koch, zeigte sich laut "Manager Magazin" offen für eine Übernahme durch den US-Großhändler und bestätigte erstmals Gespräche zwischen den beiden Unternehmen.

Der Eurokurs rutschte im US-Handel unter die Marke von 1,07 US-Dollar, nachdem er im europäischen Geschäft darüber notiert hatte. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0665 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0707 (Donnerstag: 1,0801) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9340 (0,9258) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen kletterten um 2 21/32 Punkte auf 106 1/32 Punkte nach oben. Sie rentierten mit 0,87 Prozent./edh/he