NEW YORK (awp international) - Zum Abschluss eines starken Monats nehmen die Anleger am Montag an der Wall Street Gewinne mit. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab zwei Stunden vor Schluss um 1,21 Prozent auf 29 549,80 Zähler nach. Damit entfernte er sich weiter von der 30 000-Punkte-Marke, die er in der Vorwoche erstmals hinter sich gelassen hatte. In diesen Sphären hatten die Anleger zuletzt schon wieder kalte Füsse bekommen.

Was dennoch bleibt ist ein starker November. Zuerst geprägt von der US-Wahl und dann noch stärker von den Impfstoff-Nachrichten hat der Dow in diesem Monat bislang um 11,5 Prozent zugelegt. Seitdem Biontech und Pfizer am 9. November die erste Euphorie schürten, ist auch die Jahresbilanz für den Leitindex wieder positiv geworden. Derzeit zeichnet sich für das Corona-Jahr 2020 ungeachtet der Viruskrise ein Dow-Gewinn von 3,5 Prozent ab.

Mit dem Leitindex der Wall Street befanden sich am Montag auch die anderen New Yorker Indizes erst einmal im Rückwärtsgang, wenn auch weniger deutlich als der Dow. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,69 Prozent auf 3613,30 Zähler, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,17 Prozent auf 12 236,98 Punkte sank. Als Stütze galt hier die gewichtige Apple -Aktie mit einem Kursanstieg um 2,6 Prozent.

Im Fokus standen zu Wochenbeginn einmal mehr die Entwickler von Corona-Impfstoffen - mit einer breiten Rally, die auch die Anteilscheine von Novavax trotz auf den ersten Blick schlechter Nachrichten erfasste. Hier rückten die Papiere um weitere zehn Prozent vor, auch wenn das Unternehmen eine wohl mehrwöchige Verzögerung bei der entscheidenden Studie für den eigenen Impfstoffkandidaten bekannt gab.

Von Kursrekorden ist Novavax aber anders als Konzerne wie Moderna , Biontech oder Curevac noch etwas entfernt. Deren Aktien waren am Montag mit Kurssprüngen zwischen elf Prozent und 16 Prozent so teuer wie noch nie. Moderna hatte mitgeteilt, dass an diesem Montag die Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der EU beantragt werden soll. Bei Biontech wird derweil über eine sehr schnelle Zulassung in Grossbritannien spekuliert.

Abseits der Coronavirus-Lage erhitzte die Aussicht auf Übernahmen die Gemüter. So will S&P Global den Konkurrenten IHS Markit in einem 44 Milliarden US-Dollar schweren Aktien-Deal übernehmen. Während die Markit-Titel etwa sieben Prozent gewannen, brachten es jene von S&P Global auf ein Plus von 1,7 Prozent.

Weiter Gesprächsstoff liefert derweil auch ein mögliches Salesforce -Gebot für Slack . Ein Plus von 5,7 Prozent katapultierte sie über den bisherigen Rekord von 42 Dollar, der noch vom Tag des Börsengangs im Juni 2019 stammte. Wie der Wirtschaftssender CNBC in Berufung auf Kreise berichtete, könnte eine Offerte schon am Dienstag kommen. Für die Salesforce-Aktien ging es daraufhin im Dow um 3,1 Prozent bergab auf den tiefsten Stand seit Anfang November.

Den nächsten Rekord gab es auch beim Elektroautobauer Tesla , dessen Aktie sprang erstmals seit ihrem Aktiensplit im August über die Marke von 600 Dollar. Dann aber setzten Gewinnmitnahmen ein, zuletzt wurden die Papiere mit knapp einem Prozent im Minus gehandelt.

Papiere von Nikola dagegen brachen um ein Viertel ein. Das als Tesla-Konkurrent gehandelte Elektroauto-Start-Up hatte eingeräumt, dass es eine zunächst geplante Beteiligung von General Motors vorerst doch nicht geben wird. Die GM-Papiere fielen um 1,7 Prozent.

Allgemein schwer unter Druck gerieten ansonsten die Ölwerte mit dem zurück kommenden Ölpreis. Kursverluste zwischen 3,0 und 4,7 Prozent bei den Branchenriesen ExxonMobil , Chevron und ConocoPhillips wurden am Markt damit in Zusammenhang gebracht, dass es Medienberichte über eine Uneinigkeit im Ölverbund Opec gab./tih/he