NEW YORK (awp international) - Ein neuer Dämpfer im Handelsstreit hat die Anleger an den US-Börsen am Donnerstag wieder vorsichtig gestimmt. Zudem fielen wichtige Konjunkturdaten schwächer als erwartet aus. Der Dow Jones Industrial gab seine dank der Leitzinssenkung eingeheimst Vortagesgewinne rasch wieder ab und sank zuletzt auch wieder unter 26 000 Punkte.

Rund eineinhalb Stunden vor Handelsschluss büsste der Wall-Street-Index 0,85 Prozent auf 26 956,68 Punkte. Im Monat Oktober hat er damit nur 0,2 Prozent zugelegt. Der marktbreite S&P 500 gab nach einem Rekordhoch am Mittwoch nun um 0,66 Prozent auf 3026,63 Punkte nach. Der Nasdaq-Auswahlindex 100 verlor 0,30 Prozent auf 8058,55 Punkte. Er war am Montag ebenfalls auf ein Rekordhoch gestiegen.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtete, bezweifelt China, dass unter US-Präsident Donald Trump eine langfristige Einigung im Handelsstreit erzielbar ist.

Darüber hinaus hatte sich die Unternehmenstimmung in der Region Chicago im Oktober weiter verschlechtert und fiel auf den tiefsten Stand seit Dezember 2015. Analysten hatten dagegen im Mittel mit einer leichten Aufhellung gerechnet. Die Konsumausgaben der US-Privathaushalte im September waren ausserdem schwächer gestiegen als erwartet und die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hatte zugelegt.

Unter den Einzelwerten zogen vor allem die Technologie-Giganten Apple und Facebook Aufmerksamkeit auf sich. UBS-Analyst Timothy Arcuri sprach von einem starken dritten Quartal bei Apple und insbesondere von einem erfolgreichen Start in den neuen iPhone-11-Zyklus. Auch die Stärke im Geschäft mit tragbaren Geräten (Apple Watch oder AirPods) hob er hervor. Im Dow nahm die Aktie den Spitzenplatz ein mit plus 1,8 Prozent. Sie notiert inzwischen wieder nahe an ihrem Rekordhoch von knapp unter 250 US-Dollar.

Das Online-Netzwerk Facebook hatte im vergangenen Quartal trotz andauernder Kritik glänzend verdient und neue Nutzer gewonnen. Die Erwartungen der Analysten wurden klar übertroffen. Stephen Ju von der Credit Suisse traut den Papieren nun einen Anstieg bis auf 270 Dollar zu. Zuletzt gewannen sie 2,0 Prozent auf 192,06 Dollar.

Profiteure starker Quartalsbilanzen waren zudem Kraft Heinz und Bristol-Myers Squibb . Während beim Pharmakonzern das erneut angehobene Jahresgewinnziel den Ausschlag gab für ein Kursplus von zuletzt 1,6 Prozent, ging es an der S&P-100-Spitze für die Aktien des Lebensmittelherstellers Kraft Heinz sogar um etwas mehr als 12 Prozent nach oben.

Der Festplattenhersteller Western Digital und der Online-Händler Wayfair büssten indes nach vorgelegten Zahlen jeweils etwas mehr als 15 Prozent ein. Beide enttäuschten mit ihren Aussagen über die weitere Geschäftsentwicklung./ck/fba