MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Osteuropas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch teils deutlich nachgegeben. Auch europaweit standen die Börsen wegen politischer Unsicherheiten rund um den Brexit und das von den US-Demokraten angekündigte Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump unter Druck.

Der tschechische Leitindex PX knickte um 1,58 Prozent auf 1031,06 Punkte ein. Unterdessen hatte die tschechische Notenbank ihren Leitzins nicht verändert. Er liegt damit weiter bei 2,00 Prozent. Am Markt hatte man mit der Entscheidung gerechnet.

Beobachter erwarten auch auf absehbare Zeit keinen geldpolitischen Kurswechsel. "Wir halten stabile Zinsen für das wahrscheinlichste Szenario - nicht nur für den Rest des Jahres, sondern auch für das nächste Jahr", kommentierte Erste-Group-Analyst Jiri Polansky die Entscheidung.

Bei den Einzelwerten stemmten sich im PX lediglich die Aktien des Medienunternehmens CETV mit einem klaren Plus von 2,20 Prozent und die Anteilsscheine des Mobilfunkers O2 C.R. mit einem moderaten Kurszuwachs von 0,23 Prozent gegen den schwachen Trend.

Verluste von jeweils mehr als 2 Prozent verzeichneten die Aktien des Softwareunternehmens Avast sowie die beiden in Prag zweitnotierten österreichischen Werte Erste Group und Vienna Insurance.

Die Anteilsscheine von Philip Morris CR hielten sich mit einem Minus von 0,75 Prozent etwas besser als der Gesamtmarkt. Der Tabakkonzern hatte für das abgelaufene Halbjahr Zuwächse bei Umsatz und Gewinn gemeldet.

Der Warschauer Wig-30 fiel nach den deutlichen Vortagesgewinnen um 0,76 Prozent auf 2447,84 Punkte. Der breiter gefasste Wig verlor 0,66 Prozent auf 57 085,05 Punkte.

Auf Unternehmensseite hatte der Rohstoffkonzern JSW für die Jahre 2019 bis 2022 Investitionen in der Höhe von umgerechnet knapp 210 Millionen Euro in eine neue Kohlemine angekündigt. Bis 2033 sollen fast 700 Millionen Euro in die Mine fließen. Die JSW-Aktien verzeichneten ein Minus von 2,10 Prozent.

Unterdessen hatte die Ratingagentur S&P ihr langfristiges Kreditrating für die mBank von "BBB+" auf "BBB" gesenkt. Die Titel des noch zur deutschen Commerzbank gehörenden Finanzinstituts verloren marktkonforme 0,76 Prozent.

Im breiter gefassten Wig-Index stiegen die Aktien der Grupa Kety um 1,18 Prozent. Der Aluminiumkonzern hatte im dritten Quartal 2019 sowohl die operativen Ergebniszahlen als auch den Nettogewinn um rund zehn Prozent gesteigert.

Der ungarische Leitindex Bux fiel um 0,72 Prozent auf 40 553,92 Punkte. Unter den wichtigsten Werten des Börsenbarometers verzeichneten lediglich die Aktien der MTelekom keine Kursverluste, sie gingen unverändert aus dem Handel. Die Anteilsscheine des Pharmaunternehmens Gedeon Richter hielten sich zwar etwas besser als der Gesamtmarkt, beendeten den Handelstag mit einem Minus von 0,30 Prozent aber dennoch im roten Bereich.

In Moskau schloss der RTSI-Index 0,35 Prozent schwächer bei 1354,01 Punkten./dkm/APA/la/jha/