PRAG/BUDAPEST/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Aktienmärkte in Mittel- und Osteuropa haben am Donnerstag erneut mehrheitlich zugelegt. Allerdings ging es an der Warschauer Börse nach den klaren Vortagesgewinnen etwas nach unten.

Die europäischen Märkte verarbeiteten die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) vom Vorabend, bei der die Spanne für den Leitzins wie erwartet bei 0,0 bis 0,25 Prozent belassen worden war. Fed-Chef Jerome Powell sagte allerdings, dass bereits bei der Sitzung im November ein Zurückfahren der Anleihenkäufe beschlossen werden könnte. Zudem sei die Hälfte der Gremiums-Mitglieder der Ansicht, dass der Leitzins schon im kommenden Jahr angehoben werden sollte.

Etwas Beruhigung hatte es zuletzt rund um den von Finanzproblemen geplagten chinesischen Immobilienkonzern Evergrande gegeben. Wie das Unternehmen mitteilte, hat man sich mit Gläubigern mit Bezug auf eine anstehende Zinszahlung geeinigt. Am Donnerstag aber gab es kurzzeitig einen Rücksetzer, nachdem das "Wall Street Journal" gemeldet hatte, dass China seine lokalen Autoritäten aufrufe, sich auf eine mögliche Pleite von Evergrande vorzubereiten.

Der tschechische Leitindex PX verbuchte in Prag ein Plus von 1,02 Prozent auf 1307,55 Punkte. Unterstützung hatten schwer gewichtete Aktien aus dem Bankensektor geliefert: Die Notierungen der Erste Group stiegen um 3,11 Prozent und Komercni Bank um 1,58 Prozent. Der ungarische Leitindex Bux gewann 1,26 Prozent auf 51 946,86 Punkte. Für die Aktien von MOL ging es ebenso wie für jene von OTP Bank um mehr als 1 Prozent nach oben. Nur für MTelekom ging es unter den schwer gewichteten Titeln um 0,23 Prozent etwas nach unten.

An der Warschauer Börse sank der polnische Leitindex Wig-20 nach seinen starken Zugewinnen am Vortag wieder etwas. Er verlor 0,58 Prozent auf 2320,51 Punkte. Auch der marktbreite Wig gab nach, und zwar um 0,32 Prozent auf 70 725,53 Zähler.

Nach dem klaren Kursplus bei Jastrzebska Spolka Weglowa von fast 10 Prozent am Vortag gaben die Titel des Bergbaukonzerns nun um 3 Prozent nach. Mit Verlusten zeigten sich zudem die Aktien der in der Ölbranche tätigen Unternehmen Tauron und PKN Orlen, die knapp drei beziehungsweise mehr als ein Prozent einbüßten. Die Anteilsscheine des im Gesundheitssektor tätigen Konzerns Mercator sackten um 3,70 Prozent ab.

In Moskau legte der RTS-Index erneut zu. Er ging mit einem Plus von 0,34 Prozent bei 1753,21 Punkten aus dem Handel./sto/ste/APA/la/jha/