MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die Anleger an den größten osteuropäischen Börsen haben am Montag keine großen Sprünge mehr gewagt. Börsianer sprachen von einem ruhigen Handel kurz vor dem Jahreswechsel. Für die Börsen in Moskau und Prag ist dieser Montag gleichzeitig der letzte Handelstag 2019. In Warschau und Budapest findet an Silvester noch ein verkürzter Handel statt.

Nach acht Handelstagen in Folge mit Kursgewinnen fiel der PX um 0,33 Prozent auf 1115,63 Punkte. Insgesamt war 2019 an der Prager Börse ein erfolgreiches Jahr, der tschechische Leitindex verzeichnete ein Jahresplus von über 13 Prozent. Bei den Einzelwerten gab es am Montag im tschechischen Leitindex nur zwei Kursgewinner: Die Aktien des Mobilfunkers O2 C.R. stiegen um 1,08 Prozent und die Anteilsscheine des Softwareunternehmens Avast legten um 0,72 Prozent zu. Die größten Verlierer waren die Aktien des Limonadenherstellers Kofola, die 1,75 Prozent einbüßten.

Auf Jahressicht waren die CETV-Aktien mit einem Plus von über 66 Prozent der zweitstärkste PX-Wert. Noch erfolgreicher verlief das Jahr nur für die Avast-Papiere mit einem Kursgewinn von über 70 Prozent. Überdurchschnittliche Kurszuwächse verzeichneten 2019 auch die Finanzwerte Vienna Insurance Group (VIG), Moneta Money Bank und Erste Group.

Der Warschauer Wig-30 fiel am Montag um 0,08 Prozent auf 2472,20 Punkte. Der breiter gefasste Wig bewegte sich mit minus 0,08 Prozent auf 57 832,88 Punkte ebenfalls kaum vom Fleck. Auch auf Jahressicht haben sich die Kursveränderungen der Indizes in Warschau in Grenzen gehalten. Während die meisten europäischen Leitbörsen 2019 Kurszuwächse im zweistelligen Bereich verzeichneten, ging es für den Wig-30 im nun abgelaufenen Handelsjahr um 4 Prozent nach unten. Der breiter gefasste Wig verzeichnete ein geringfügiges Plus von 0,25 Prozent.

Die Top-Performer im Wig-30 waren 2019 die Aktien des Videospieleherstellers CD Projekt mit einem Plus von über 90 Prozent, gefolgt von den Anteilsscheinen des Mobilfunkers Play Communication mit einem Kurszuwachs von 66 Prozent. Schwächster Wert im Index waren in diesem Jahr die Papiere des Bergbaukonzerns JSW, die fast 70 Prozent verloren. Auch für die Aktien des Bahnlogistikkonzerns PKP Cargo war 2019 ein schweres Jahr, sie büßten 55 Prozent ein.

Der Bux hingegen stieg um 0,21 Prozent auf 46 082,82 Punkte. Nach der langen Feiertagspause - in Budapest war zuletzt am vergangen Montag gehandelt worden - kam der ungarische Leitindex zu Beginn der verkürzten Handelswoche nicht recht in die Gänge.

Im Jahr 2019 legte der Bux um mehr als 17,7 Prozent zu. Über ein besonders sattes Jahresplus durften sich die Aktionäre des IT-Konzerns 4iG freuen. Der Börsenwert des Unternehmens verdoppelte sich im Jahresverlauf nahezu, das Kursplus der Aktien belief sich auf über 95 Prozent. Die Titel des auf Architektur-Software spezialisierten Unternehmens Graphisoft zogen 2019 um knapp 44 Prozent an.

Unter den Bux-Schwergewichten war die OTP Bank im nun abgelaufenen Handelsjahr am erfolgreichsten, die Anteilsscheine des Finanzinstituts sind um fast 36 Prozent gestiegen. Die Papiere des Pharmaunternehmens Gedeon Richter fuhren 2019 ein Plus von 18,8 Prozent ein. Die Aktien der MTelekom aber traten gegenüber dem Vorjahresschluss auf der Stelle. Für die Anteilsscheine des Öl- und Gaskonzerns MOL war 2019 ein negatives Jahr, sie büßten knapp viereinhalb Prozent ein.

In Moskau verzeichnete der Leitindex RTSI ein Minus von 0,03 Prozent auf 1548,92 Punkte./dkm/APA/la