Zürich (awp) - Der Abwärtstrend an der Schweizer Börse hält am Donnerstag an. Die Anleger wenden sich wegen der rasant steigenden Infektionszahlen mit Covid-19 und der damit verbundenen Furcht vor einem erneuten Lockdown der Wirtschaft von Aktien ab. "Die Stimmung hat sich merklich eingetrübt, nachdem wir beim SMI die psychologisch wichtige Schwelle von 10'000 Zählern preisgeben mussten", sagt ein Händler.

Hinzu kommt, dass Hoffnungen auf die Verabschiedung eines weiteren billionenschweren Konjunkturpakets in den USA noch vor den Präsidentenwahlen zusehends schwinden. Es gebe zwar Fortschritte bei den Gesprächen, aber eine Einigung sei wenig wahrscheinlich, heisst es am Markt.

Der SMI notiert gegen 09.20 Uhr 0,92 Prozent tiefer bei 9'897,41 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, sinkt 0,85 Prozent auf 1'535,09 und der umfassende SPI 0,89 Prozent auf 12'383,25 Zähler. 27 der 30 SLI-Werte geben nach, drei legen zu.

Der SMI laufe Gefahr, nachhaltig aus seiner seit längerem geltenden Seitwärtsbewegung nach unten hinauszufallen, sagt ein Händler. Diese verläuft eigentlich grob gesetzt zwischen 10'000 und 10'600 Punkten. Allerdings sei der SMI allmählich technisch überkauft, so ein anderer Marktteilnehmer. Dies lasse eine baldige Gegenbewegung erwarten.

Zu den wenigen Gewinnern im SMI zählen die Aktien von Sika (+2,2%). Der Bauchchemiekonzern hat einmal mehr gute Zahlen vorgelegt. Ebenfalls fester sind die Aktien von Geberit (+0,2%) und Straumann (+0,1%).

Grössere Abschläge verbuchen hingegen Swatch (-2,2%), CS (-1,8), Julius Bär (-1,7%) und AMS (-2,4%). Adecco (-2,1%) büssen mehr als die Vortagesgewinne wieder ein.

Die Schwergewichte Nestlé (-0,9%), Novartis (-1,2%) und Roche (-1,0%) geben ebenfalls nach. Die Nachricht, dass der Pharmakonzern zusammen mit Atea Pharmaceuticals ein antivirales Prüfpräparat für Covid-19 entwickeln will und die vorbörsliche Gewinne gesorgt hat, verpufft.

Am breiten Markt verlieren die Aktien von Cembra Money Bank 2,9 Prozent. Nach über elfjähriger Tätigkeit tritt Robert Oudmayer als CEO zurück.

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