Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag wenig verändert eröffnet, dann aber leicht angezogen. Die weiteren Perspektiven würden dank der Aussicht auf Impfstoffe als günstig beurteilt, heisst es zur Begründung. Am Vortag hatte die Meldung über einen zweiten aussichtsreichen Corona-Impfstoff des US-Konzerns Moderna den Aktienbörsen Auftrieb verliehen.

Viele Anleger seien nach den starken Gewinnen gleichwohl etwas vorsichtiger geworden, heisst es am Markt. Eine Verschnaufpause täte laut Händlern dem Markt nur gut. "Wir sind technisch überkauft", meint einer. Man müsse sich allmählich auch fragen, ob die Märkte ein Ende der Pandemie durch einen Impfstoff nicht bereits zu einem guten Teil eingepreist hätten. Denn der Weg, bis eine Impfung zur Verfügung stehe, sei noch weit und bis dahin könnten die Pandemiemassnahmen noch tiefe Bremsspuren in der Wirtschaft hinterlassen.

Der SMI notiert um 9.20 Uhr um 0,13 Prozent höher bei 10'599,98 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, steigt um 0,09 Prozent auf 1'659,50 und der umfassende SPI um 0,13 Prozent auf 13'139,47 Punkte. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.

Impulse von Seite der Blue-Chip-Firmen sind rar. Bei den Aktien von Lonza - der Pharmazulieferer produziert den Wirkstoff für den Impfstoff von Moderna - kommt es nach einem festeren Start zu Gewinnmitnahmen und der Kurs sinkt um 0,2 Prozent.

Die Gewinner werden von Richemont (+1,3%) angeführt. Der Luxusgüterhersteller hält heute die ausserordentliche Generalversammlung ab, an der unter anderem über eine bedingte Kapitalerhöhung und die Ausgabe von Optionen abgestimmt wird.

Zu den Gewinnern zählen auch Kühne + Nagel (+0,5%), Givaudan (+0,6%) sowie Schindler (+0,6%).

Auf der anderen Seite ist mit AMS (-0,9%), UBS (-0,6%) und Adecco (-0,4%) ebenfalls eine bunte Mischung schwächer.

Am breiten Markt steigen SFS um vier Prozent. Der Metallverarbeiter erwartet im zweiten Halbjahr neu eine "signifikante Verbesserung" beim Betriebsgewinn. Im August war das Management nur von einem "leicht höheren Umsatz" bei einer "etwa gleichbleibenden operativen Marge" ausgegangen.

Valora büssen 3,3 Prozent auf 162 Franken ein. Der Detailhandelskonzern hat in einem beschleunigten Bookbuilding 440'000 Aktien zu einem Kurs von 158 Franken je Titel platziert und damit brutto rund 70 Millionen Franken eingenommen.

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