Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zieht am Dienstag im frühen Geschäft etwas an. Nach sechs Tagen des orientierungslosen Seitwärtstrends geht es damit nach guten US-Vorgaben moderat aufwärts, zumindest für den Moment. Für leichten Rückenwind bei den Investoren sorgt für einmal Donald Trump. Seine Ankündigung, den Weg für den neu gewählten Präsidenten Joe Biden frei zu machen, sorgt in weiten Kreisen für Erleichterung. Der Amtsinhaber hatte die Behörden angewiesen, mit Biden zu kooperieren, wie er über Twitter mitteilte. Zuvor hatte die zuständige Behörde GSA Biden als wahrscheinlichen Wahlsieger eingestuft und damit grünes Licht für die Kooperation der Trump-Regierung mit dem Team des Demokraten gegeben.

Positiv aufgenommen wird in Börsenkreisen auch, dass die ehemalige Notenbankchefin Janet Yellen als erste Frau die Führung des US-Finanzministeriums übernehmen soll. Dies nähre die Hoffnungen auf ein weiteres Konjunkturprogramm und auf eine problemlose Zusammenarbeit zwischen der US-Notenbank Fed und dem Finanzministerium, hiess es. Eine Stütze sind dem Gesamtmarkt aber auch Novartis im Vorfeld eines Investorentages.

Der SMI notiert um 9.15 Uhr 0,36 Prozent höher bei 10'502,31 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, legt 0,35 Prozent auf 1'652,71 Punkte zu und der umfassende SPI 0,45 Prozent auf 13'015,07 Punkte. Von den 30 SLI-Werten ziehen gut zwei Drittel an.

Am meisten gesucht sind derzeit AMS (+4,0%) und Novartis (+1,7%). In Expertenkreisen kommen die Vorabinformationen des Pharmakonzerns zum Investorentag gut an. Das gilt einerseits insbesondere für das erhöhte Sparziel, andererseits aber auch für das 2,5 Milliarden Dollar schwere neue Aktienrückkaufprogramm.

Ebenfalls weit oben stehen CS (+1,3%), nachdem die Aktien vorbörslich noch unter Druck gestanden haben. Weil es bei der Investmentfirma York Capital Management, an welcher die Bank beteiligt ist, zu grossen Veränderungen kommt, muss die Bank eine Wertberichtigung von voraussichtlich rund 450 Millionen US-Dollar vornehmen.

Über 1 Prozent verteuern sich daneben noch LafargeHolcim und Julius Bär.

Am Tabellenende stehen UBS (-1,4% oder - 0,185 Fr.). Bei dieser Aktie ist allerdings der zweite Teil der Dividende (0,3335 Fr.) für das Geschäftsjahr 2019 abgezogen.

Im breiten Markt fallen Relief Therapeutics mit einem Plus von rund 12 Prozent auf, dies nach ermutigenden Studiendaten bei der Corona-Nachbehandlung mit dem Produktkandidaten RLF-100.

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