Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt fällt am Dienstag nach seinem euphorischen Wochenauftakt zunächst wieder zurück. Am Vortag hatte der US-Wahlsieg von Joe Biden sowie der mögliche Durchbruch bei einem Corona-Impfstoff den Schweizer Leitindex deutlich angeschoben. Aufgrund seiner defensiven Ausrichtung konnte der Schweizer Aktienmarkt aber etwas weniger profitieren als andere Börsenplätze.

Eine Gegenbewegung auf einen stark positiven Handelstag sei nicht überraschend, erklären Marktbeobachter. "Am raschesten verwelken die Vorschusslorbeeren", erklärte ein anderer. Anders als in Europa reagierten die Aktienmärkte in Asien und Australien zuvor eher gelassen auf die Impfstoff-Nachrichten. Auch die US-Märkte gaben zum Schluss einen Teil ihrer Gewinne wieder ab.

Der SMI sinkt gegen 09.17 Uhr um 0,42 Prozent auf 10'374,64 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, büsst 0,48 Prozent auf 1'621,25 und der umfassende SPI 0,37 Prozent auf 12'886,92 Zähler ein.

Zu den grössten Vortagesgewinnern hatten Richemont (-0,9%) und Swatch (-0,3%) gehört. Gewinne werden auch bei Zyklikern wie Geberit (-1,6%) und Gesundheitswerten wie Sonova (-2,8%) und Straumann (-1,9%) eingestrichen.

SGS ziehen derweil um 1,8 Prozent an. Der Warenprüfer hat eine grössere Akquisition kommuniziert sowie Angaben zum Geschäftsverlauf gemacht. Analysten sprechen von "erfreulichen" Nachrichten. Deutlich fester tendieren auch LafargeHolcim (+1,7%), die laut Händern von Exane hochgestuft wurden.

Die Grossbankenaktien Credit Suisse (+0,5%) und UBS (+0,1%) halten sich auch besser. Die defensiven Schwergewichte Roche (-0,8%), Nestlé (-0,3%) und Novartis (-0,4%) sind vor Abgaben hingegen nicht gefeiht.

Geld von Tisch genommen wird in Lonza (-2,0%) und in Logitech (-1,6%). In Logitech, weil die "Coronagewinner" nun verkauft werden. Der Hersteller von Computerzubehör hatte stark vom Home-Office-Trend profitiert. Auch Lonza ist auch ein "Coronagewinner" - dort werden die enormen Gewinne des Jahres mitgenommen. Da hilft auch kein neuen Auftrag für die Herstellung eines potentiellen Impfstoffs.

Am breiten Markt ziehen SoftwareOne um 1,1 Prozent an. Die IT-Firma hat den Partner InterGroup mit dem Kauf von 60% der Anteile nun vollständig übernommen. Die sich in einer Transformationsphase befindende Conzzeta (+5,3%) kann eine weitere Devestition abhaken.

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