Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Abgaben in die neue Woche gestartet. Der Leitindex SMI rutschte dabei schon mit Handelsbeginn unter die Marke von 10'000 Punkten. Als Hauptgrund für die Verluste gilt der starke Anstieg der Ölpreise. Nachdem ein Teil der Ölproduktion Saudi-Arabiens nach einem Angriff auf die grösste Ölraffinerie ausfällt, zogen die Kurse scharf an - zeitweise um fast ein Fünftel.

Abgesehen davon sorgen schwache Konjunkturdaten aus China für Verunsicherung. Die August-Daten für die Industrieproduktion, den Detailhandelsumsatz und Investitionen in Sachanlagen enttäuschten auf der ganzen Linie, was Ökonomen mit dem Handelsstreit in Verbindung bringen. Für eine gewisse Zurückhaltung unter den Investoren sorgen zudem auch die anstehenden Notenbank-Termine.

Der Swiss Market Index (SMI) verliert um 9.15 Uhr 0,54 Prozent auf 9'993,10 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,62 Prozent nach auf 1'539,62 Zähler nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,46 Prozent auf 12'114,67 Stellen. 28 der 30 SLI-Titel notieren im Minus.

Die deutlichsten Verluste unter den Blue Chips erleiden AMS (-4,3%). Osram empfiehlt das Kaufangebot der Österreicher nun zwar zur Annahme. Innerhalb der Gremien gibt es aber nach wie vor Widerstand gegen den Deal. Zuvor hatte AMS vermeldet, dass die Mindestannahmeschwelle auf 62,5 von 70 Prozent gesenkt werden soll. Ausserdem kündigte das Unternehmen eine ausserordentliche Generalversammlung an, an der eine Kapitalerhöhung für den Osram-Kauf über 1,5 Milliarden Euro genehmigt werden soll.

Am stärksten unter Druck sind dahinter die beiden anderen Technologietitel im SLI, Logitech (-1,6%) und Temenos (-1,4%).

Deutlich abwärts geht es auch mit den Credit-Suisse-Papieren (-1,3%), nachdem die Schweizer Zentrale laut einem Bericht in der Wochenendpresse stärker in den Kreditskandal in Mosambique verwickelt sein soll als bisher angenommen. UBS notieren derweil unverändert.

Mehr als 1 Prozent geben ausserdem noch Kühne+Nagel und Lonza nach (je -1,1%).

Im Fokus sind am Berichtstag auch Roche (-0,3%), hält der Basler Konzern doch seinen "Pharma Day" ab. Novartis geben aktuell mit -0,8 Prozent deutlicher nach. Die US-Gesundheitsbehörde hatte am Freitagabend eine Sicherheitswarnung für das Medikament Kisqali publiziert.

Einzige Gewinner im SLI sind derzeit Clariant (+0,1%).

Am breiten Markt fallen Stadler (+3,2%) nach Interviewaussagen von Firmenpatron Peter Spuhler positiv auf, Schmolz+Bickenbach (-4,4%) nach eine Ratingabsenkung durch Standard&Poors negativ.

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