Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch mit deutlichen Abgaben in den Handelstag gestartet, wobei der Leitindex SMI erstmals seit rund drei Wochen wieder unter die Marke von 9'900 Punkten gerutscht ist. Die Vorgaben sowohl der US-Börsen wie auch der asiatischen Märkte sind schwach. Die Investoren zeigen sich beunruhigt über ein Amtsenthebungsverfahren der US-Demokraten gegen den US-Präsidenten Donald Trump.

Ebenfalls für Unruhe sorgten neue scharfe Tone von Trump im Handelsstreit. Dieser hatte China in seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung erneut unfaire Handelspraktiken vorgeworfen. Die jüngsten Konjunkturdaten zeigten, dass die Konsumenten zunehmend durch den Konflikt verunsichert würden, meinte ein Analyst. Im Blickpunkt dürften zudem die Entwicklungen in Grossbritannien stehen, wo das Parlament nach der Annullierung der "Zwangspause" wieder zusammentritt.

Der Swiss Market Index (SMI) liegt gegen 09.20 um 0,95 Prozent im Minus auf 9'896,59 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 1,01 Prozent auf 1'511,95 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) gibt 0,97 Prozent auf 12'022,90 Punkte ab. Von den 30 wichtigsten Aktien notieren 29 im Minus, einzig Zurich (+0,03%) halten sich knapp im Plus.

Deutliche Abgaben erleiden die Aktien der Grossbank Credit Suisse (-1,9%). Die zweitgrösste Schweizer Bank macht wegen des Skandals um die Beschattung eines abgesprungenen Top-Managers vermehrt auch in der internationalen Presse negative Schlagzeilen, wobei immer mehr Details über die missglückte "Detektiv-Aktion" in die Presse durchsickern. Die Titel der UBS (-0,9%) geben etwas moderater nach.

Noch deutlichere Abschläge entfallen bei den Bluechips auf die volatilen AMS (-3,6%). Klare Abgaben erleiden auch Richemont (-1,9%). Die Analysten der britischen HSBC haben ihr Rating für die Luxusgütertitel auf "Hold" von bisher "Buy" zurückgenommen. Sie verweisen auf das schwierige Marktumfeld für das Schmuckgeschäft mit den bekannten Marken Cartier und Van Cleef. Für die Titel des Uhrenkonzerns Swatch (-1,6%) bleiben die HSBC-Experten dagegen bei ihrer Kaufempfehlung.

Zudem lasten klare Abschläge der schwergewichtigen Nestlé-Aktien (-1,4%) auf dem Index. Die Experten der Royal Bank of Canada (RBC) haben ihre Kaufempfehlung für die Titel des Nahrungsmittelkonzerns auf "Underperform" von bisher "Sector Perform" zurückgenommen. Sie prognostizieren nun ein Umsatzwachstum unterhalb des vom Unternehmen angepeilten Korridors.

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