Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Freitag, dem ersten Handelstag im neuen Jahr, wider Erwarten schwächer. Die Hoffnung, mit dem Rückenwind positiver Vorgaben aus dem Ausland den Aufwärtstrend des Vorjahres fortzuschreiben, habe von den politischen Spannungen im Nahen Osten einen Dämpfer erhalten, sagen Händler.

Viele Börsen hatten bereits am Donnerstag das Geschäft wieder aufgenommen und dabei kräftig zugelegt. In der Schweiz wird seit heute wieder gehandelt. "Die Vorzeichen für eine bessere Börse stünden eigentlich nicht schlecht", sagt ein Händler. Aber die Freude über die offenbar bald bevorstehende Unterzeichnung eines ersten Handelsabkommens zwischen den USA und China werde durch die Tötung eines iranischen Oberbefehlshabers bei einem US-Luftangriff im Irak getrübt. Irans oberster Führer hat den USA "schwere Rache" angedroht. Der Ölpreis reagierte denn auch mit einem deutlichen Preisanstieg auf die gestiegenen Spannungen.

Der SMI notiert nach einem Tief bei 10'581 Punkten um 09.17 Uhr noch um 0,10 Prozent tiefer bei 10'606,41 Einheiten. Der die 30 grössten Werte umfassende SLI Index erholt sich ins Plus und steht 0,01 Prozent höher bei 1'633,21 Zählern. Der breite SPI verliert 0,20 Prozent auf 12'811,43 Punkte. Bei den SLI-Werten halten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.

Am vergangenen Montag, der letzten Sitzung 2019, hatte der Leitindex SMI um 1,06 Prozent nachgegeben, das Jahr aber mit einem Plus von gut 26 Prozent beendet.

Zu den Gewinnern zählen die Grossbanken UBS (+1,3%) und Credit Suisse (+0,6%). Die CS will nach Abschuss des Aktienrückkaufprogramms im neuen Jahr weitere Aktien für mindestens eine Milliarde Franken zurückkaufen.

Gefragt sind zudem die Papiere des Uhrenkonzerns Swatch (+0,9%), des schwächsten SMI-Titels im Vorjahr.

Der Versicherer Zurich (+0,6%) und der Bauchemiespezialist Sika (+0,6%) ziehen an.

Dagegen stehen die Aktien des Logistikkonzern Kühne+Nagel (-1,1%) und des Zementriesen LafargeHolcim (-0,9%) im Minus.

Am breiten Markt fallen die Aktien von Sunrise (+0,9%) auf. Beim Telekommunikationskonzern kommt es zu Wechseln an der Spitze. Nach der geplatzten UPC-Übernahme tritt Unternehmenschef Olaf Swantee zurück und übergibt an Finanzchef André Krause. Zudem ziehen sich auch Verwaltungsratspräsident Peter Kurer und Vizepräsident Peter Schöpfer zurück. Sie treten an der GV 2020 nicht mehr an.

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