Zürich (awp) - Die Schweizer Börse tendiert am Freitag nach einem schwachen Start im frühen Geschäft etwas fester. Angeführt wird die Erholung von den als sicher geltenden Pharmawerten. Vor dem Wochenende neigten die Anleger zu einer vorsichtigen Haltung und bauten daher ihre Risiken tendenziell eher ab, heisst es am Markt. Die Konfliktherde wie der US-chinesische Handelskriegs und der Brexit schwelten weiter und die Corona-Infektionen nähmen zu. Man wisse ja nie, was während des Wochenendes alles passieren könne, sagt ein Händler.

Händler hoffen, dass die Korrekturphase der US-Bösen nun allmählich abgeschlossen ist und der Markt wieder in den Aufwärtstrend einmünde, schliesslich gebe es ja nach wie vor wegen der ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken keine Alternative zu Aktien.

Der SMI notiert nach einer schwächeren Eröffnung um 09.30 Uhr mit 10'423,23 Punkten um 0,34 Prozent höher. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,26 Prozent auf 1'580,77 und der breite SPI um 0,39 Prozent auf 12'939,47 Punkte. Gewinner und Verlierer stehen sich im Verhältnis zwei zu eins gegenüber.

An der Spitze der Gewinner steht mit LafargeHolcim (+1,3%) ein Zykliker. Händler verweisen auf gute Zahlen des Konkurrenten Cemex und eine Kurszielerhöhung der Grossbank UBS, die den Zementtitel mit einem Kursziel von 47 Franken zum Kauf empfiehlt.

Zur Spitzengruppe gehören mit Vifor (+1,2%) und Novartis (+0,7%) zwei defensive Werte. Die Genussscheine von Roche (+0,4%) ziehen ebenfalls an. Der Pharmakonzern hat im Vorfeld eines Fachkongresses vom Wochenende erneut positive Studienergebnisse für ein MS Medikament (Ocrevus) veröffentlicht. Nestlé, ein weiteres defensives Schwergewicht, rückt um 0,3 Prozent vor.

Zu den Gewinnern zählen ausserdem die beiden Luxusgüterhersteller Swatch und Richemont (je +1,1%) die bereits deutlich an Wert gewonnen hatten. Dabei erwähne Händler bei Richemont zusätzlich spekulative Käufe als Kurstreiber.

Auf der anderen Seite führen Finanzwerte und ABB (-0,5%) die Verlierer an. Die Banken CS (-0,7%), Julius Bär (-0,4%), und UBS (-0,4%) sowie der Versicherer Swiss Re (-0,4%) stehen auf den Verkaufslisten.

Am breiten Markt schiessen Aryzta um 14 Prozent nach. Der angeschlagene Backwarenkonzern hat Übernahmeverhandlungen mit der Investmentfirma Elliott des US-Milliardärs Paul Singer bestätigt. Es gebe allerdings keine Gewissheit, dass ein Angebot erfolgen werde, betonten sowohl Elliott wie auch Aryzta.

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