Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt sorgt eine erhöhte Unsicherheit zum Wochenschluss für Kursabgaben. Auslöser sind Nachrichten, dass sich US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania mit dem Coronavirus infiziert haben. Nur einen Monat vor den US-Präsidentschaftswahlen steige damit die Nervosität, heisst es einstimmig aus dem Handel.

Darüber hinaus stehen am frühen Nachmittag die neusten Daten zum US-Arbeitsmarkt auf der Agenda. Es sind die letzten monatlichen Daten vor den Wahlen und die meisten Experten erwarten, dass die Zahl der neuen Stellen gegenüber den knapp 1,4 Millionen im August klar tiefer ausfallen werden. Darüber hinaus bleiben die Nachrichten über ein mögliches US-Konjunkturpaket ein wichtiger Einfluss für den Markt. Zwar wurden die Gespräche am (gestrigen) Donnerstag fortgesetzt, Demokraten und Republikaner können sich aber auch weiterhin nicht über die Höhe des Paketes einigen.

Der SMI fällt gegen 09.15 Uhr um 0,73 Prozent auf 10'163,33 Punkte. In den ersten Handelsminuten war er zunächst bis auf 10'131 Zähler abgesackt. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,79 Prozent auf 1'548,89 Punkte und der breite SPI 0,64 Prozent auf 12'702,65 Punkte. Unter den 30 SLI-Titel stehen 25 Verlieren fünf Gewinner gegenüber.

Besonders deutlich leidet der Pharmazulieferer Lonza (-2,4%) unter einer Abstufung durch JPMorgan. Der zuständige Analyst erachtet die derzeitigen Margenerwartungen als zu hoch. Und auch das Potenzial aus der Zusammenarbeit mit Moderna für einen Corona-Impfstoff sei zu gering, um daran etwas zu ändern.

Nach einem negativen Analystenkommentar am Vortag, neigen die Aktien von Temenos mit -2,1 Prozent erneut zur Schwäche. Es folgen weitere Zykliker wie Richemont, ABB und LafargeHolcim, die zwischen 1,3 und 1,7 Prozent verlieren.

Die übersichtliche Gewinnerliste wird einmal mehr von den volatilen AMS (+0,5%) angeführt, für welche Liberum neu eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen hat. Die Titel setzen damit ihre jüngste Aufwärtstendenz weiter fort. Auch Logitech und die UBS können sich mit Gewinnen von 0,4 bzw. 0,2 Prozent gegen den Markt stemmen.

hr/ys