Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Montag im frühen Geschäft schwächer. Die Anleger seien wegen der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China verunsichert, heisst es am Markt. Zudem schüre der weltweite Anstieg der Infektionen mit dem Corona-Virus die Angst vor einer zweiten Welle und den damit verbundenen negativen Folgen für die Wirtschaft. Wie sehr die Anleger verunsichert seien, lasse sich auch am dem rekordhohen Goldkurs ablesen, sagt ein Händler.

Gestützt wird der Markt laut Händlern derzeit immerhin von der Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed am Mittwochabend (20.00 Uhr MESZ), wenn sie ihre geldpolitischen Beschlüsse veröffentlicht, zugleich weitere Lockerungen und Massnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft ankündigen wird. Dies belaste allerdings den Dollar, was das Leben für die stark exportorientierten Schweizer Firmen auch nicht erleichtere, heisst es weiter.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,23 Prozent tiefer mit 10'190,66 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalte sind, verliert 0,15 Prozent auf 1'550,68 und der breite SPI um 0,16 Prozent auf 12'626,95 Zähler. 22 der 30 SLI-Werte geben nach. In der vergangenen Woche hatte der SMI 1,9 Prozent eingebüsst.

Neben der Zinsentscheidung des Fed erhalten die Anleger im Laufe der Woche neue Impulse von der Berichtsaison. Der Höhepunkt ist allerdings erst am Donnerstag, wenn mit Nestlé, Credit Suisse, LafargeHolcim und Clariant gleich vier Blue Chips ihre Zahlen veröffentlichen.

Im Sog schwächerer US-Technologiewerte werden zum Wochenstart AMS (-2,5%) aus dem Depots gekippt. Der Chiphersteller legt am Mittwoch seine Zahlen vor. Wenig gefragt sind zudem die Papiere des Herstellers von Banking Software Temenos (-2,0%), von Vifor Pharma (-1,2%) und des Personalvermittlers Adecco (-0,8%).

Auf der anderen Seite gewinnen Swatch (+1,5% auf 191,45 Fr.) an Wert. Credit Suisse hat die Aktien des Uhrenherstellers auf "Outperform" von "Neutral" und das Kursziel auf 260 von 190 Franken erhöht.

Die PS von Schindler gewinnen 1,0 Prozent und holen damit einen kleinen Teil der Verluste von Freitag wieder auf.

Keine Stütze sind die als defensiv eingestuften Schwergewichte Nestlé (-0,2%), Novartis (-0,6%) und Roche (-0,7%).

Bobst büssen 1,2 Prozent ein. Der Maschinenbauer hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 30 Millionen Franken eingefahren. Im zweiten Halbjahr rechnet das Unternehmen zwar mit einer Erholung, zum Vorjahr soll das Ergebnis aber tiefer ausfallen.

pre/rw