Zürich (awp) - Die Schweizer Börse dreht nach einem eher richtungslosen Start im Verlauf nach oben. Das Geschäft verläuft laut Händlern in ruhigen Bahnen. Die Umsätze seien trotz des kleinen Eurex-Verfalls nur moderat. Vor dem Wochenende seien die Anleger eben zurückhaltend, heisst es. Nach wie vor sorgten sich die Investoren auch um die steigenden Corona-Infektionszahlen und die schwelenden geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China und den USA und Iran. Zudem hätten die Konjunkturzahlen aus der Euro-Zone den Optimisten einen Dämpfer verliehen.

Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex für die Eurozone ist im August deutlich gefallen. Beobachter hatten hingegen eine leichte Verbesserung der Unternehmensstimmung erwartet. Die im Mai einsetzende Erholungsphase ist damit zunächst unterbrochen. Die Daten gelten als konjunkturelle Frühindikatoren. Besonders deutlich trübte sich der Indikator für den Dienstleistungssektor ein. In Frankreich war der Rückgang stärker als in Deutschland. Mit Spannung warteten die Marktteilnehmer nun auf die entsprechenden Indizes aus den USA. Von ihnen dürfte auch abhängen, ob sich der SMI mit einem Wochenplus ins Wochenende verabschiedet.

Der SMI notiert um 11.15 Uhr um 0,39 Prozent höher mit 10'269,87 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,33 Prozent auf 1'561,95 und der breite SPI um 0,31 Prozent auf 12'781,12 Zähler. 22 der 30 SLI-Werte ziehen an und sieben geben nach. Schindler PS sind unverändert.

Gefragt sind die Aktien von AMS (+1,7%), die allerdings stets einen volatilen Kursverlauf aufweisen. Händler sprechen zudem von einer Gegenbewegung nach den Vortageseinbussen und erwähnen zugleich auch den Aufwärtstrend der US-Technologiewerte.

Zur Spitzengruppe gehört auch das Marktschwergewicht Novartis (+1,4%). Der Pharmatitel profitiert von der früher als erwartet erfolgten Zulassung des Multiple-Sklerose-Medikaments Kesimpta in den USA. Die Genussscheine von Rivale Roche verlieren dagegen 0,1 Prozent.

Zu den Gewinnern zählen zudem die Aktien der Versicherer Swiss Life (+2,0%) und Swiss Re (+0,87%) und etwas weniger auch Zurich (+0,2%). An Ihnen kommen man in der Tiefzinszeit wegen ihrer attraktiven Ausschüttungspolitik nicht vorbei, heisst es.

Dagegen hinken die Banken etwas hinterher: CS gewinnen 0,3 Prozent und UBS 0,2 Prozent.

Fester sind Richemont (+1,0%), die am Vortag nach dem Rückgang der Uhrenexporte im Juli tiefer geschlossen hatten. Swatch geben dagegen um weitere 0,1 Prozent nach.

Trotz der enttäuschenden Konjunkturzahlen zählen zyklische Werte zu den Gewinnern: Adecco, ABB, Clariant, Geberit und Sika gewinnen gegen ein halbes Prozent. SGS rücken gar um 1,5 Prozent vor.

Auf Konsolidierungskurs sind laut Händlern die Titel aus dem Gesundheitsbereich: Vifor, Sonova und Alcon büssen ein Prozent ein. Nur minim schwächer sind Lonza und Alcon.

Am breiten Markt stechen die Aktien von Cosmo Pharmaceuticals (+6,6%) hervor. Das Kontrastmittel Methylenblau MMX, das bei Darmspiegelungen in oraler Form verabreicht werden soll, ist in der Europäischen Union und in den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zugelassen worden.

Gesucht sind die Aktien des Flughafen Zürich (+2,5%), von Bachem (+10%) und Mobilezone (+9,7%). Sie haben mit den Ergebnissen die Erwartungen klar übertroffen.

Deutlich tiefer sind dagegen U-blox (-9,8%). Das Technologieunternehmen hat nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang im ersten Halbjahr die Prognose kassiert.

Kräftige Gewinnmitnahmen verzeichnen die Höhenflieger der vergangenen Tage aus dem Bereich der Penny Stocks: Achiko sacken um ein Fünftel ab. Relief Therapeutics büssen vier Prozent ein und Blackstone Resources verlieren 3,5 Prozent.

pre/tt