Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt präsentiert sich zu Wochenschluss eher lustlos. Nach einem leicht tieferen Start arbeitete sich der Leitindex SMI kurzzeitig bis zum Vortagesschluss hoch. Seine Bewegungsspanne ist mit gut 30 Punkten aber sehr begrenzt. Den Börsianern fehlen die Impulse. In den USA waren die Börsen am Donnerstag wegen Thanksgiving geschlossen geblieben und auch am heutigen Freitag dürften von dort nur wenig Signale kommen. Traditionell nehmen sich viele Amerikaner den Tag nach Erntedank frei und nutzen ihn für die ersten Weihnachtseinkäufe.

Entsprechend gespannt werden Anleger denn auch auf die Umsatzzahlen aus dem Detailhandel am so genannten "Black Friday" schauen - und das nicht nur in den USA. Denn mittlerweile ist diese Tradition auch nach Europa übergeschwappt. Am Montag folgt mit dem "Cyber Monday" dann der nächste Kaufrausch. Und auch wenn der Markt in den letzten Tagen eher zur Konsolidierung neigte, sollte dies nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass der SMI eine rasante Klettertour im November hingelegt hat.

Der SMI verliert gegen 11.15 Uhr 0,16 Prozent auf 10'481,51 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, fällt um 0,09 Prozent auf 1'649,06 und der umfassende SPI um 0,10 Prozent auf 13'007,98 Punkte. Im SLI halten sich Gewinner (14) und Verlierer (16) fast die Waage.

Dabei führen AMS mit +1,7 Prozent die Gewinnerliste an, während Temenos mit einem Minus von 1,1 Prozent auf der Verliererliste stehen.

Neben AMS, die nach guten Zahlen eines chinesischen Kunden gefragt sind, ziehen aus der Technologiebranche noch Logitech (+0,5%) an. Auch in den hinteren Reihen zählen erneut Branchenkollegen wie U-Blox oder VAT mit Aufschlägen von 5,0 bzw. 0,7 Prozent zu den Gewinnern. Sie hatten bereits am Vortag zu den Favoriten gehört.

Daneben sind Aktien aus den unterschiedlichsten Branchen gefragt. So greifen Investoren bei Finanzwerten wie Julius Bär (+1,1%) und Partners Group (+0,4%) ebenso zu wie bei den weniger konjunktursensiblen Sonova (+0,9%) oder Givaudan (+0,6%).

Mit den Aktien von UBS (+0,5%) und CS (+0,4%) sind auch die beiden Grossbanken wieder etwas stärker gesucht. Sie hatten in den letzten Tagen nach dem teilweise starken Lauf immer wieder unter Gewinnmitnahmen gelitten. Bei der CS stimmte eine ausserordentlichen GV zudem zu, den Aktionären den zweiten Teil ihrer Dividende für das vergangene Geschäftsjahr auszuschütten.

Die positiv bewerteten Aussagen vom französischen Bauzulieferer Saint Gobain verhelfen mittlerweile nur noch Sika zu einem Plus von 0,7 Prozent. LafargeHolcim sind dagegen im Handelsverlauf mit -0,4 Prozent in die Verlustzone abgerutscht.

Ganz unten an der Kurstafel sind derweil die Aktien von Zurich und Swiss Re zu finden (beide -0,9%). Sie setzen damit ihre schwächere Tendenz fort. Swiss Life geben mittlerweile um 0,4 Prozent nach. Sie waren im frühen Handel nach einer Hochstufung durch die HSBC noch der grösste Gewinner gewesen.

Auch beim Personalvermittler Adecco (-0,6%) ist ein Analystenkommentar der belastende Faktor. Hier haben die Experten von Morgan Stanley das Rating gesenkt.

Dagegen wissen sich Händler die Kursverluste der beiden Uhrenhersteller Swatch (-0,8%) und Richemont (-0,6%) nicht zu erklären.

Dass der Markt nicht vom Fleck kommt, dürfte auch an den drei Schwergewichten Novartis, Nestlé (beide -0,1%) und Roche (-0,4%) liegen.

In den hinteren Reihen ziehen Autoneum (+2,1%) nach den Vortagesgewinnen erneut an. Nach den Aussagen zum Geschäftsgang wurde die Aktie von Kepler Cheuvreux hochgestuft. Auch Comet (+2,7%) knüpfen dank Analystenkommentaren an den starken Vortag an. Vetropack (+2,7%) und Landis+Gyr (+2,4%) profitieren ebenfalls von Analystenkommentaren.

Noch deutlicher geht es für Dottikon nach Zahlen hoch. Die Papiere verteuern sich um 10 Prozent.

Am anderen Ende des Tableaus rutschen Werte wie Starrag, Kuros oder Tornos zwischen 3,5 und 1,2 Prozent ab.

hr/ra