Zürich (awp) - Belastet von schwachen Vorgaben und einer steigenden Unsicherheit dürfte der Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag mit deutlichen Abgaben in den Handel starten. An der Wall Street sind einmal mehr vor allem die Technologieaktien unter die Räder gekommen. Der Nasdaq Composite hat alleine im September nahezu 10 Prozent verloren. Die Märkte in Asien folgen der US-Vorgabe. Dort belasten Spannungen zwischen Nord- und Südkorea.

Nach wie vor können sich die beiden politischen Lager in den USA nicht auf ein Konjunkturpaket einigen. Dies hat zuletzt zahlreiche Mitglieder der US-Notenbank Fed dazu bewogen, mit Nachdruck nach weiterer fiskalischer Unterstützung zu rufen. Angesichts der weiter steigenden Infektionszahlen wächst die Sorge um die wirtschaftlichen Folgen, sollten erneut Lockdown-Massnahmen eingeführt werden. Wenn die Schweizerische Nationalbank am Vormittag ihre Lagebeurteilung veröffentlicht, erwarten Ökonomen allerdings keine Veränderungen. Vielmehr dürfte sie ihren derzeitigen Kurs bestätigen.

Vorbörslich sackt der von der Bank Julius Bär errechnete SMI gegen 8.15 Uhr um 1,19 Prozent ab auf 10'206,90 Punkte. Damit bewegt er sich auf einem Niveau, das er zuletzt Anfang des Monats gesehen hat. Alle 20 SMI-Werte geben vorbörslich nach.

Die Spanne reicht von -0,8 Prozent bei SGS bis -1,7 Prozent bei der UBS. Auch die CS gehört mit vorbörslichen Abgaben von 1,5 Prozent zu den grössten Verlierern. Händler verweisen bei den beiden Grossbanken auf Medienberichte, wonach sie die Fusionsgespräche abgebrochen haben sollen.

Die drei Technologiewerte AMS, Logitech und Temenos folgen mit Abgaben von jeweils 1,3 Prozent den schwachen US-Vorgaben. Dabei hat sich die Deutsche Bank am Morgen noch recht optimistisch über die weiteren Geschäftsaussichten von AMS geäussert.

Und auch im breiten Markt zeichnet sich ein eher schwacher Auftakt für Technologieaktien wie VAT, U-blox oder Inficon ab, die ebenfalls allesamt um jeweils 1,3 Prozent nachgeben.

Am deutlichsten geht es in den hinteren Reihen aber für die Aktien von Vifor Pharma mit -3,2 Prozent abwärts. Das Pharmaunternehmen hat am Morgen enttäuschende Studiendaten präsentiert.

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