Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Donnerstag zunächst eine leichtere Eröffnung ab. Auch die Vorgaben aus Übersee sprechen weitestgehend für einen zurückhaltenden Start in den Handelstag. An der Wall Street hatten Standardwerte zur Wochenmitte nach zwei starken Tagen etwas geschwächelt und auch in Asien halten sich die Anleger aktuell eher zurück. Anders sieht es bei den Technologiewerten aus. Mit Kursgewinnen von mehr als 2 Prozent liefert der Technologie-Index Nasdaq 100 starke Vorgaben, denen bereits asiatische Technologietitel folgten.

An den vorangegangenen Tagen war es zu einer Rotation am Markt gekommen, in der sich Investoren verstärkt von jenen Werten getrennt hatten, die von Home-Office und den Lockdown-Massnahmen profitiert hatten. Die Aussicht auf einen Impfstoff war der Auslöser für diesen Sinneswandel bei den Investoren. Nun warteten Marktteilnehmer auf weitere Nachrichten zu den Entwicklungsfortschritten der einzelnen Pharmakonzerne, sagt ein Händler. Zwar könne die Hoffnung den Markt noch eine Weile stützen, das Risiko einer Korrektur nehme damit auch zu.

Die vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 8.20 Uhr 0,52 Prozent auf 10'477,06 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten gewinnen lediglich Zurich, Lonza und Swiss Life hinzu.

Der Versicherer Zurich (+0,8%) profitiert von den am Morgen vorgelegten Zahlen. Der Konzern hat im laufenden Jahr nach neun Monaten trotz Corona in der Schadenversicherung etwas mehr an Prämien eingenommen. Dagegen kam es im Neugeschäft der Lebensversicherung zu einem Rückgang.

Beim Branchenkollegen Swiss Life (+0,1% auf 378 Fr.) wirkt ein Analystenkommentar vom Vorabend positiv nach. Die Experten von Julius Bär haben ein neues Kursziel ausgegeben, das mit 430 Franken klar über dem aktuellen vorbörslichen Kurs liegt.

Und der Pharmazulieferer Lonza (+0,3%) hat eine Partnerschaft mit der japanischen Fujifilm Cellular Dynamics für die Herstellung bestimmter Stammzellen abgeschlossen. Da Zelltherapien in der Pharma-Forschung auf dem Vormarsch sind, wird die Kooperation von Händlern als sinnvoll eingestuft.

Derweil machen sich bei Logitech (+1,3%) die festen US-Vorgaben für Techwerte bemerkbar. Allerdings hatte die Aktie im Zuge der Sektor-Rotation in den vergangenen Tagen auch erheblich Federn gelassen.

Auch auf der Verliererseite sind vor allem jene Werte zu finden, die in den letzten Tagen besonders stark gesucht waren. Dazu zählen Zykliker wie ABB (-0,9%) und LafargeHolcim (-0,8%) ebenso wie die beiden Grossbanken CS (-0,8%) und UBS (-0,9%).

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