Zürich (awp) - Am Donnerstag zeichnet sich für den Schweizer Aktienmarkt eine freundliche Eröffnung ab. Er dürfte damit den Vorgaben aus Übersee folgen. An der Wall Street hatte am Mittwoch vor allem die Technologie-Börse Nasdaq erneut auf einem Rekordhoch geschlossen. In den vergangenen drei Monaten hat das Barometer annähernd 30 Prozent hinzugewonnen. In Asien überwiegen am Donnerstag ebenfalls die Kursgewinne.

Dabei gehen in Asien vor allem die chinesischen Indizes einmal mehr den Ton an. Besser als erwartet ausgefallene Inflationsdaten stützen. Gleichzeitig steigen jedoch auch die Corona-Infektionsraten in den USA weiter an, was grundsätzlich das Aufwärtspotenzial begrenzen dürfte, heisst es im Handel. Alleine die USA zählen mittlerweile mehr als 3 Millionen Infizierte. In dem ansonsten eher nachrichtenarmen Umfeld dürften im weiteren Verlauf noch die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich ziehen. Immerhin hat Fed-Mitglied James Bullard am Mittwoch erklärt, ein Grossteil der verlorenen Jobs dürfte bis Jahresende wieder neu geschaffen sein.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI gewinnt gegen 8.20 Uhr 0,42 Prozent hinzu auf 10'220,88 Punkte. Alle 20 SMI-Titel bis auf Lonza legen zu.

Bei Lonza (-0,5%) sorgt eine Abstufung durch MainFirst dafür, dass Investoren erst einmal Gewinne realisieren. Immerhin sind die Titel die mit Abstand stärksten Blue Chips im bisherigen Jahresverlauf.

Die deutlichsten Gewinne verzeichnen vorbörslich die Aktien von ABB, CS (beide +0,7%) und UBS (+0,6%). Bei ABB ist es ebenfalls ein Analystenkommentar, der für Bewegung sorgt. Hier hat die Citigroup das Kursziel angehoben.

Das grösste Nachrichtenaufkommen ist allerdings in den hinteren Reihen zu sehen. Wie angekündigt hat etwa Barry Callebaut (+1,8%) Zahlen für die ersten neun Monate vorgelegt. Analysten nennen das dritte Quartal wie erwartet schwach, der Juni biete allerdings einen Hoffnungsschimmer, heisst es etwa bei der CS.

Überraschend Zahlen legt VAT (+5,0%) vor. Der Vakuumventil-Hersteller hat im zweiten Quartal 2020 ein starkes Wachstum verbucht und die selbst gesteckten Umsatzziele übertroffen.

Derweil hat Straumann (+1,5%) mitgeteilt, eine Mehrheitsbeteiligung an DrSmile gekauft zu haben, was in ersten Analystenkommentaren ebenfalls als positiv gewertet wird.

Dagegen kommen die Aktien vom Biotechunternehmen Idorsia vorbörslich mit -7,0% deutlich unter Druck. Hier verweisen Händler auf Medienberichte, wonach die zur Johnson&Johnson-Gruppe gehörende Cilag Holding Idorsia-Aktien abstossen will.

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