Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt wird am Freitag ein versöhnlicher Wochenschluss erwartet. Händler erwarten gestützt auf positive Vorgaben aus den USA und aus Fernost eine technische Gegenreaktion auf die Verluste vom Vortag. Wie stark die Erholung ausfällt, hängt einmal mehr davon ab, ob Anschlusskäufe einsetzen.

Dies wiederum dürften davon beeinflusst werden, wie die Einkaufsmanager-Indizes aus Deutschland, Frankreich und der Eurozone am Morgen und den USA am Nachmittag aufgenommen werden. Diese Daten gelten als konjunkturelle Frühindikatoren. Nach dem Einbruch in der Corona-Krise wird mit einer weiteren Stabilisierung gerechnet. Es sei auch nicht auszuschliesse, dass vor dem Wochenende die Corona-Sorgen und die geopolitischen Spannungen im Verlauf wieder mehr Gewicht erhielten und die Anleger daher ihre Risiken vor dem Wochenende reduzierten, heisst es am Markt.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI steigt um 08.15 Uhr 0,35 Prozent auf 10'265,82 Zähler. Sämtliche 20 SMI-Titel werden höher gestellt. Die Gewinne erstrecken sich von 0,7 Prozent (Novartis) bis 0,2% (Swiss Life).

Am Vortag hatte der Leitindex 0,78 Prozent verloren. Gegenüber der Vorwoche zeichnet sich bisher ein leichtes Plus ab.

Wiederum gibt es nur wenige Nachrichten von Bluechips. Allerdings hat Novartis (+0,7%) in den USA früher als zuletzt gedacht eine Zulassung für das Multiple-Sklerose-Medikament Kesimpta (ofatumumab) erhalten. Ein Entscheid der US-Gesundheitsbehörde FDA war erst im September erwartet worden.

Fester sind Swatch und Richemont (je +0,3%), die am Vortag nach dem Rückgang der Uhrenexporte im Juli deutlich tiefer geschlossen hatten. Die Banken und zyklischen Werte, die am Vortag schwächer waren, gewinnen gegen ein halbes Prozent.

Am breiten Markt stechen die Aktien von Cosmo Pharmaceuticals (+3,3%) hervor. Die Pharmafirma hat einen Erfolg mit Methylenblau MMX erzielt. Das Kontrastmittel, das bei Darmspiegelungen in oraler Form verabreicht werden soll, ist in der Europäischen Union und in den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zugelassen worden.

Gesucht sind die Aktien des Flughafen Zürich (+2,0%). Der Flughafenbettreiber hat im ersten Halbjahr besser als erwartet abgeschnitten.

Dies gilt auch für den Peptidhersteller Bachem und die Mobile-Telefonverkaufskette Mobilezone, für die allerdings keine vorbörslichen Kurse gestellt werden.

Deutlich tiefer indiziert sind dagegen U-blox (-3,7%). Das Technologieunternehmen hat nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang im ersten Halbjahr die Prognose kassiert.

pre/tt