Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte mit Abgaben in die neue Woche starten. Der Leitindex SMI könnte dabei schon in der Startphase unter die Marke von 10'000 Punkten fallen, über der er in der letzten Woche grösstenteils notiert hatte. Als Hauptgrund für die sich abzeichnenden Verluste gilt der starke Anstieg der Ölpreise.

Nachdem ein Teil der Ölproduktion Saudi-Arabiens nach einem Angriff auf die grösste Ölraffinerie ausfällt, zogen die Kurse scharf an - zeitweise um fast ein Fünftel. Abgesehen davon sorgen schwache Konjunkturdaten aus China für Verunsicherung. Die August-Daten für die Industrieproduktion, den Detailhandelsumsatz und Investitionen in Sachanlagen enttäuschten auf der ganzen Linie, was Ökonomen mit dem Handelsstreit in Verbindung bringen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.20 Uhr 0,54 Prozent tiefer bei 9'993,14 Zählern. In der Vorwoche hatte der Leitindex nach einer Berg- und Talfahrt am Schluss ein leichtes Minus von 0,26 Prozent verbucht.

Für eine gewisse Zurückhaltung unter den Investoren sorgen nun neben dem Ölpreis und den Chinadaten auch die anstehenden Notenbank-Termine. Am Mittwoch wird von der US-Notenbank Fed eine Leitzinssenkung erwartet. Am Tag darauf ist dann die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Zug. Sie muss ihre Karten auf den Tisch legen, nachdem die EZB ein umfangreiches Massnahmenpaket zur weiteren geldpolitischen Lockerung angekündigt hatte. Der Euro-Franken-Kurs ist über das Wochenende stabil geblieben (aktuell: 1,0945).

Besonders deutliche Verluste zeichnen sich bei den Blue Chips bei AMS ab (-1,5%), nachdem Osram das Kaufangebot der Österreicher nun zur Annahme empfiehlt. Zuvor hatte AMS vermeldet, dass die Mindestannahmeschwelle auf 62,5 von 70 Prozent gesenkt werden soll. Ausserdem kündigte das Unternehmen eine ausserordentliche Generalversammlung an, an der eine Kapitalerhöhung für den Osram-Kauf über 1,5 Milliarden Euro genehmigt werden soll.

Relativ klar abwärts geht es ausserdem mit Swiss Life (-1,1%). Die US-Bank JP Morgan hat das Rating in einer Branchenstudie auf 'Underweight' von 'Neutral' gesenkt hat. Auf der anderen Seite kommen Zurich in der gleichen Studie mit einer bestätigten Kaufempfehlung und einem erhöhten Kursziel gut weg - und verzeichnen vorbörslich mit -0,1 Prozent prompt die geringsten Abgaben unter den SMI-Titeln.

Im Fokus sind am Berichtstag auch Roche (-0,4%), hält der Basler Konzern doch seinen "Pharma Day" ab. Novartis geben vorbörslich relativ deutlich nach (-1,0%). Die US-Gesundheitsbehörde hatte am Freitagabend eine Sicherheitswarnung für das Medikament Kisqali publiziert.

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