Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich nach fünf Tagen mit festeren Kursen zum Wochenschluss eine Konsolidierung ab. In der zu Ende gehenden Woche hat der Leitindex rund 7,5 Prozent zugelegt. "Da wäre eine Verschnaufpause nicht unerwünscht", sagt ein Händler. Zudem ist der Ausgang der US-Wahlen nach wie vor offen. Damit schwebe über dem Markt Unsicherheit, die den Risikoappetit der Anleger vor dem Wochenende zügeln dürfte, heisst es.

Joe Biden lag mit der Auszählung in den letzten verbliebenen Bundesstaaten auf Kurs zum Sieg bei der US-Präsidentenwahl. Der aktuelle Präsident Donald Trump will sich derweil mit einer Klagewelle gegen die drohende Wahlniederlage stemmen. Auch bei einem Sieg Bidens dürfte sich aber wenig an der politischen Landschaft in den USA ändern: die Demokraten dürften das Repräsentantenhaus kontrollieren und die Republikaner den Senat.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 8.15 Uhr um 0,32 Prozent tiefer bei 10'273,12 Zählern. 18 der 20 SMI-Werte geben nach und nur die beiden Uhrenaktien Richemont und Swatch legen zu. Die Abschläge belaufen sich auf 0,3 Prozent für SGS bis -0,8 Prozent für Novartis.

Impulse könnten am Nachmittag von den US-Arbeitsmarktdaten ausgehen. Am Vortag hatten Konjunkturdaten allerdings ebenso wenig Einfluss auf die Märkte, wie die Ergebnisse der US-Notenbanksitzung. Das Fed liess die Leitzinsen erwartungsgemäss unverändert.

Im Fokus stehen Richemont (+4,5%). Der Luxusgüterhersteller hat im ersten Halbjahr zwar deutlich weniger umgesetzt und verdient, aber die Erwartungen der Analysten vor allem wegen eines starken China-Geschäfts klar übertroffen. Im Sog von Richemont gewinnen Swatch 2,80 Prozent.

Der Spezialchiphersteller AMS (-0,5%) hat im dritten Quartal nach der Übernahme von Osram zwar mehr Umsatz gemacht, aber operativ weniger verdient. Das Unternehmen rutschte wegen Sonderkosten für die Übernahme in die roten Zahlen.

UBS werden 0,7 Prozent niedriger indiziert. Die Grossbank sieht sich mit einer Klage eines Geschäftsmannes in China konfrontiert. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg fordert Guo Wengui von der Grossbank 500 Millionen US-Dollar, die er verloren habe, nachdem die Bank einen Margen-Kredit eingefordert habe.

Einen Rückschlag erleidet Novartis (-0,8%). Der Pharmakonzern hat mit Canakinumab zur Behandlung von Covid-19 nicht erreicht.

Im breiten Markt fallen Basilea (+1,3%) positiv auf. Das Antibiotikum Zevtera wird in China zugelassen und die Pharmafirma erhält eine Meilensteinzahlung von 3 Millionen Dollar.

Höher sind auch Comet (+2,6%). Die Technologiefirma verkauft das ebeam Lampen Geschäft an Tetra Pak.

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