Zürich (awp) - Die Konsolidierung am Schweizer Aktienmarkt dürfte sich am Donnerstag fortsetzen. Seit Ende Oktober hat der Leitindex SMI immerhin etwa 1'000 Punkte hinzugewonnen, so dass Investoren erst einmal versuchen, ihre Gewinne teilweise ins Trockene zu bringen. Die Vorgaben aus Übersee sprechen ebenfalls für einen verhaltenen Start. An der Wall Street war es im späten Handel zu einem Satz nach unten gekommen, und auch in Asien tendieren die Märkte am Donnerstagmorgen schwächer.

Derzeit seien Investoren hin- und hergerissen zwischen der Hoffnung auf einen bald verfügbaren Impfstoff auf der einen Seite und der zu erwartenden kurzfristigen wirtschaftlichen Verlangsamung auf der anderen. Ein Händler beschreibt dies als "Covid-Luftloch". Man werde erst einmal eine Menge schlechter Nachrichten und eine gewisse Verlangsamung der Realwirtschaft aushalten müssen, bevor die ersehnte Besserung dann einsetze. Am Nachmittag dürften Investoren in Richtung USA schauen, wenn dort die wöchentlichen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht werden.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 8.15 Uhr 0,57 Prozent auf 10'503,93 Punkte. Von den 20 SMI-Titeln geben alle bis auf Lonza (+0,4%) und ABB nach.

Beim Industriekonzern ABB (+0,3%) werden damit die Aussagen des neuen CEO Björn Rosengren am Investorentag vorbörslich freundlich aufgenommen. Die bisherigen Finanzziele hat er leicht aktualisiert und im Rahmen der Verschlankung des Portfolios werden drei Divisionen ins Schaufenster gestellt. Bei Vontobel klingt der erste Kommentar derweil eher zurückhaltend. Die Umsatzziele könnten womöglich enttäuschen.

Den freundlichen ABB stehen schwache Bank-Aktien gegenüber. Mit -1,4 Prozent fallen die CS-Titel am deutlichsten. UBS folgen mit -1,0 Prozent.

Überdurchschnittlich abwärts geht es auch für die beiden Uhrenhersteller Swatch und Richemont (beide -0,8%) nach den aktuellen Exportdaten, die auch für Oktober einen Rückgang aufzeigen.

In den hinteren Reihen gibt es mit Ypsomed (+5,4%) nach einer Kooperation mit Eli Lilly und Cosmo (+1,4%), die ihre Zusammenarbeit mit Dr. Falk erweitern, ein paar positive Ausreisser. Auch Vifor (+0,5%) kommen mit einer erweiterten China-Kooperation gut an, während bei VAT (+0,9%) eine neu Kaufempfehlung von Vontobel stützt.

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