Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Dienstag nahezu unverändert in den letzten Monat dieses Jahres starten. Weltweit haben die Börsen einen der stärksten November in der Geschichte gesehen. Hoffnungen auf bald breit verfügbare Impfstoffe sowie der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen haben die Stimmung befeuert. Auch die Vorgaben sprechen für einen freundlichen Start.

Vor allem in Asien präsentieren sich die Märkte am Dienstag fest. Chinas Industrie ist im November so stark gewachsen wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Hierzulande hat sich die Wirtschaft im dritten Quartal vom Corona-Absturz im Frühling sehr gut erholt. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg in der Periode von Juli und September 2020 gegenüber dem Vorquartal um 7,2 Prozent. Das untermauert einmal mehr, dass die Schweizer Wirtschaft bislang verhältnismässig glimpflich durch die Corona-Krise gekommen ist. In Europa stehen ebenfalls verschiedene Daten an, die das weitere Geschehen beeinflussen könnten.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI tritt gegen 8.25 Uhr mit +0,04 Prozent bei 10'480,30 Punkten auf der Stelle. Mit einem Plus von mehr als 9 Prozent hatte der Leitindex eine deutliche Erholung im November gesehen.

Unter den Blue Chips ist es denn auch eine Corona-Nachricht, die beim Pharmakonzern Roche für ein deutliches vorbörsliches Plus von 0,6 Prozent sorgt. Der Konzern hat in den USA die Notfallzulassung für einen Corona-Antikörper-Test erhalten.

Ausser Roche und Lonza (+0,3%) geben allerdings alle übrigen SMI-Titel vorbörslich nach. Am deutlichsten geben dabei die Aktien der UBS mit -0,2 Prozent nach. Aber auch Zykliker wie ABB, Richemont oder LafargeHolcim werden mit Abgaben von jeweils 0,1 Prozent vorbörslich tiefer gestellt.

Auch CS-Titel fallen um 0,1 Prozent. Bei der Grossbank steht nun fest, wer in die Fusstapfen von Verwaltungsratspräsident Urs Rohner treten soll. Den Aktionären wird Lloyds-Chef António Horta-Osório für das Amt vorgeschlagen. Gleichzeitig droht der Bank weiteres Ungemach in Sachen Rechtsfällen. Ein noch offener Hypothekenstreit in den USA könnte der Grossbank eine Busse von bis zu 680 Millionen US-Dollar bescheren.

Freundlich präsentiert sich zudem der Personaldienstleister Adecco (+0,9%), der in den Monaten Oktober und November auf Erholungskurs geblieben ist.

Auch Sonova (+0,9%) sind nach einer neuen Kaufempfehlung von Jefferies gesucht.

In den hinteren Reihen legen Galenica (+0,9%) nach einem angekündigten Umbau der Organisations- und die Führungsstruktur zu. Dagegen sacken SIG Combibloc um 2,6 Prozent ab, nachdem Grossaktionär Onex sich nun ganz zurückgezogen hat.

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