Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich ein schwacher Wochenschluss ab. Die Nachricht, dass sich US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania mit dem Coronavirus infiziert haben, lässt die vorbörslichen Indikationen nicht nur hierzulande auf Talfahrt gehen. Auch an anderen Börsenplätzen in Europa zeichnet sich eine schwache Eröffnung ab. In Asien sind derweil erneut zahlreiche Märkte wie etwa in China geschlossen. Der Nikkei ist nach den Trump-Nachrichten ins Minus gedreht.

In den USA sind die Futures an der Wall Street ebenfalls klar im Minus. Händler betonen in ihren ersten Einschätzungen, dass mit den positiven Testergebnissen die Unsicherheit im Vorfeld der US-Wahlen in einem Monat deutlich gestiegen ist. Zudem steht am frühen Nachmittag der monatliche US-Arbeitsmarktbericht an, der letzte vor den Wahlen. Ökonomen erwarten, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen gegenüber den knapp 1,4 Millionen im August klar tiefer ausfallen wird. Darüber hinaus bleiben die Nachrichten über ein mögliches US-Konjunkturpaket ein wichtiger Einfluss für den Markt. Zwar wurden die Gespräche am gestrigen Donnerstag fortgesetzt, Demokraten und Republikaner können sich aber auch weiterhin nicht über die Höhe des Paketes einigen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI fällt gegen 8.25 Uhr um 0,97 Prozent auf 10'138,58 Punkte. Alle 20 SMI-Werte fallen zurück. Die Spanne reicht von -0,6 Prozent bei SGS bis -2,0 Prozent bei Lonza.

Der Pharmazulieferer Lonza leidet unter einer Abstufung durch JPMorgan. Der zuständige Analyst erachtet die derzeitigen Margenerwartungen als zu hoch. Und auch das Potenzial aus der Zusammenarbeit mit Moderna für einen Corona-Impfstoff sei zu gering, um daran etwas zu ändern.

Mit Abschlägen von 1,3 Prozent geht es auch für die Aktien der UBS klar abwärts. Die Anteilsscheine der CS folgen mit einem Minus von 1,2 Prozent. Überdurchschnittliche Kursverluste weisen daneben vorbörslich noch Zykliker wie ABB (-1,3%) und LafargeHolcim (-1,2%) auf.

Am breiten Markt zeigen sich mit -0,5 Prozent unterdessen die Aktien von DKSH besser als der Markt. Der Verwaltungsratspräsident des Unternehmens, Marco Gadola, setzt auf Wachstum und sieht Potenzial für weitere Verbesserungen, wie er in einem Interview mit dem Finanzportal "The Market" sagte.

Gar leicht im Plus werden Ypsomed (+0,2%) nach Produktnachrichten erwartet.

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