Zürich (awp) - Die Schweizer Börse wird am Donnerstag zum Handelsstart schwächer erwartet. Den negativen Vorgaben aus den USA und aus Fernost dürfte sich die Schweiz wohl anschliessen, heisst es am Markt. Die Anleger seien enttäuscht, dass die US-Notenbank Fed im Anschluss an die Bekanntgabe der jüngsten geldpolitischen Entscheidungen keine positiven Überraschungen geliefert habe. Zudem setzte die US-Technologiebörse, die sich zuletzt wieder gefangen hatte, die Kurskorrektur fort, was die Anleger zusätzlich verunsichert.

Das Fed will ihren Leitzins angesichts der Coronakrise offenbar über Jahre hinweg an der Nulllinie belassen. Das ging aus neuen Prognosen hervor, die es nach ihrer Zinssitzung in Washington veröffentlicht hatte. Demnach erwarten die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses überwiegend, dass sich an der gegenwärtigen Zinsspanne von null bis 0,25 Prozent bis ins Jahr 2023 nichts Wesentliches ändern wird. "Zinsen sind vorerst abgeschafft", fasste VP Bank-Chefökonom Thomas Gitzel in seinem Kommentar zusammen.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 08.15 Uhr um 0,96 Prozent niedriger bei 10'45,85 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Werte geben nach.

Dabei werden zyklische Werte wie ABB, Adecco und LafargeHolcim um mehr als ein Prozent tiefer indiziert.

Sika (-0,6%) halten sich nach einer Analystenempfehlung am besten. Goldman Sachs hat die Abdeckung mit dem Kursziel 287 Franken und dem Rating "Buy" aufgenommen. Am Vortag schloss die Aktie bei 220,10 Franken.

Trotz guter Nachrichten aus der Branche werden die Aktien von Richemont um 0,9 Prozent niedriger und die von Swatch um 0,5 Prozent tiefer indiziert. Die Lage für die Schweizer Uhrenhersteller hat sich nach dem Corona-bedingten Einbruch im Frühling weiter entspannt. Im August sind die Uhrenexporte weniger stark zurückgegangen als in den Monaten davor. Dass Swatch etwas weniger verliert als Richemont dürfte vor allem daran liegen, dass Credit Suisse das Kursziel für Swatch auf 280 von 260 Franken angehoben hat und den Titel mit "Outperform" einstuft. Am Vortag gingen Swatch bei 217 Franken aus dem Handel.

Die Aktien von AMS sind indes um 1,4 Prozent tiefer gestellt. Der Kurs des Sensorenherstellers war am Vortag um 9,1 Prozent gestiegen.

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