Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Dienstag etwas schwächer gesehen. Die Vorgaben aus den USA seien zwar gut. Aber in Fernost hätten die Anleger einen Gang nach unten geschaltet, sagt ein Händler. Nach dem starken Lauf, den der SMI hingelegt habe, wäre eine Konsolidierungsphase nicht unerwünscht. "Wir sind technisch überkauft." Die weiteren Aussichten werden dank der Aussicht auf Impfstoffe allerdings als günstig beurteilt.

Am Vortag hatte die Meldung über einen zweiten aussichtsreichen Corona-Impfstoff den Aktienbörsen weltweit Auftrieb verliehen. Mit dem US-Pharmakonzern Moderna stellte ein weiterer Hersteller Daten für seinen Corona-Impfstoff vor, dessen Wirksamkeit bei 94,5 Prozent liegen soll. Damit steigt laut Händlern die berechtigte Hoffnung auf eine Rückkehr zu mehr Normalität in absehbarer Zeit. Ob all der Euphorie sollten Anleger aber nicht ausser Acht lassen, dass in Europa und in den USA die Pandemie-Massnahmen nochmals verschärft werden könnten, mahnt ein Händler.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 8.15 Uhr 0,28 Prozent niedriger bei 10'557,57 Punkten. Alle 20 SMI-Titel werden tiefer gestellt. Die Abschläge belaufen sich auf -0,4 Prozent bei UBS bis -0,2% Prozent bei SGS.

Am Nachmittag könnten die US-Detailhandelsumsätze für Bewegung sorgen. Sie geben einen Hinweis auf die Stärke des privaten Konsums in der zweiten Corona-Welle.

Impulse von Seite der Blue-Chip-Firmen sind rar. Richemont (-0,3%) hält heute die ausserordentliche Generalversammlung ab, an der unter anderem über eine bedingte Kapitalerhöhung und die Ausgabe von Optionen abgestimmt wird.

Der Detailhandelskonzern Valora (-3,2% auf 162,17 Fr.) hat in einem beschleunigten Bookbuilding 440'000 Aktien zu einem Kurs von 158 Franken je Titel platziert und damit brutto rund 70 Millionen Franken eingenommen. Dies entspreche rund 10 Prozent der ausgegebenen Valora-Aktien.

Höher indiziert sind SFS (+2,8%). Der Metallverarbeiter erwartet im zweiten Halbjahr neu eine "signifikante Verbesserung" beim Betriebsgewinn. Im August war das Management nur von einem "leicht höheren Umsatz" bei einer "etwa gleichbleibenden operativen Marge" ausgegangen.

Die Aktien von Cosmo Pharmaceuticals sind um 1,3 Prozent höher indiziert. Die Pharmafirma hat in Japan die Zulassung für das Kontrastmittel Eleview erhalten.

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