Zürich (awp) - An der Schweizer Börse werden am Donnerstag höhere Kurse erwartet. Dabei dürfte auch der bisherige Rekord des Leitindex SMI geknackt werden. Freundliche Vorgaben aus Asien und den USA sorgen laut Händlern für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Die Hoffnung auf Fortschritte bei der Lösung des Handelskonflikts der USA mit China und die Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik dürften für Unterstützung sorgen.

Nach einem festeren Start könnten die Aktivitäten aber im Verlauf bis zur Veröffentlichung der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) um 13.45 Uhr und der um 14.30 Uhr folgenden Pressekonferenz mit dem scheidenden EZB-Chef Mario Draghi etwas abnehmen. Es sei zwar so gut wie sicher, dass die EZB den Einlagezins senken werde. Aber über die weitergehenden Massnahmen gingen die Erwartungen auseinander, heisst es am Markt. "Da ist noch Raum für Überraschungen vorhanden", sagt ein Händler.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.15 Uhr 0,57 Prozent höher bei 10'155,81 Zählern. Damit würde der bisherige Rekord von 10'109,29 Zählern übertroffen. Am Vortag hat der Leitindex 0,78 Prozent gewonnen.

Die SMI-Titel werden um bis zu 1,3 Prozent höher gestellt. Die höchsten Kursanstiege im vorbörslichen Handel verbuchen die beiden Luxusgüterhersteller Richemont (+1,3%) und Swatch (+1,3%). Sie profitierten von der Hoffnung im Handelsstreit, heisst es.

Gefragt sich auch die Genussscheine von Roche (+1,2%). Der Pharmakonzern hat mit Tecentriq mit einer bestimmten Studie die Ziele erreicht. Tecentriq habe dabei signifikante Überlebensvorteile gezeigt. Ausserdem hat der Konzern vom Rheinknie neue positive Studiendaten zu Satralizumab bei der Behandlung von Neuromyelitis optica veröffentlicht.

Rivale Novartis (+0,3%) doppelt auf einem Fachkongress in Stockholm mit erfreulichen Ergebnissen über die Wirksamkeit des MS-Mittels Mayzent nach.

Zürich (+1,3% auf 384 Fr) gewinnen nach einer Kaufempfehlung Terrain hinzu. SocGen hat das Rating auf 'Buy' von 'Hold' und das Kursziel auf 425 von 330 Franken erhöht.

Die Banken Credit Suisse (+0,4%) und UBS (+0,4%) machen nach der Outperformance der Vortage nur leicht Boden gut.

Nestle (+0,2%) sind auch nach und trotz der jüngsten Kurskorrektur wenig gefragt.

Am breiteren Markt werden die Aktien von DormaKaba (-2,6%) deutlich tiefer indiziert. Die Schliesstechnikfirma hat den Gewinn im Geschäftsjahr 2018/19 um 5,8 Prozent auf 252,5 Millionen Franken gesteigert und damit aber die Analystenerwartungen, die sich im Schnitt auf 266,8 Millionen Franken beliefen, verfehlt.

Die Technologietitel AMS (+0,8%), Kudelski (+0,7%), U-blox (+0,8%) und VAT (+0,8%) reihen sich unterstützt von Konjunktur- und Chinahoffnungen vorne bei den Gewinnern ein.

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