Zürich (awp) - Nach dem freundlichen Wochenanfang dürfte der Schweizer Aktienmarkt am Dienstag etwas richtungslos in den Handel starten. Am Montag hatte der Leitindex SMI nach den Gewinnen der Vorwoche erneut leicht zugelegt. Die Vorgaben aus Übersee sollten im Verlauf denn auch am Dienstag stützen. Die Wall Street hat ebenfalls Gewinne verzeichnet und auch in Asien präsentieren sich die meisten Finanzplätze freundlich.

Laut Händlern sind Investoren erleichtert über den Wahlausgang in Japan, wo der neue Regierungschef Yoshihide Suga das Land für die kommenden zwei Jahre regieren wird, nachdem Shinzo Abe überraschend seinen Rücktritt angekündigt hatte. Suga gilt als Finanzmarkt-affin. Aber auch die jüngsten Konjunkturzahlen aus China sorgen für Unterstützung. So sind die Detailhandelsumsätze gestiegen, während die Industrieproduktion besser als erwartet ausgefallen ist. Gleichzeitig dürfte sich der Fokus der Investoren langsam auf das Fed richten. Ab dem heutigen Dienstag beginnt der Offenmarkt-Ausschuss seine zweitägige Zinssitzung, deren Ergebnis morgen Abend dann ansteht.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 08.15 Uhr um 0,03 Prozent höher bei 10'460,87 Punkten. Von den 20 SMI-Werten geben alle bis auf Lonza und Novartis nach.

Lonza (+1,4%) machen ihrem bisherigen Ruf als Börsenliebling 2020 einmal mehr alle Ehre. Der Pharmazulieferer hat vom amerikanischen Krebs- und Infektions-Spezialisten Humanigen einen Auftrag erhalten. Die beiden Unternehmen wollen gemeinsam die Kapazitäten für die Herstellung des Produktkandidaten Lenzilumab erweitern, welcher auf seine Tauglichkeit zur Behandlung von Covid-19 überprüft wird. Lonza ist über die Zusammenarbeit mit dem US-Biotechunternehmen Moderna bereits aktiv in der Corona-Bekämpfung.

Bei Novartis (+0,4%) verweisen Händler auf eine Mitteilung des kalifornischen Generalstaatsanwaltes, wonach man einen Vergleich mit Novartis geschlossen habe. Bei den Vorwürfen ging es um mögliche Zahlungen des Konzerns an Ärzte, damit diese bestimmte Mittel des Konzerns bevorzugt verschreiben. Novartis zahlt den Berichten zufolge 11,8 Millionen US-Dollar.

Derweil geben die beiden Grossbanken UBS und CS (beide -0,4%) überdurchschnittlich nach. Am Vortag noch hatten Fusions-Spekulationen die beiden Titel angetrieben.

Im breiten Markt sind mit Siegfried (+1,9%) die Aktien eines weiteren Gesundheitswertes gesucht. Der Pharmazulieferer sichert sich einen Anteil vom Covid-19-Kuchen. Sollte der Impfstoffkandidat zugelassen werden, den die deutsche Biontech zusammen mit Pfizer entwickelt, werden die Zofinger diesen abfüllen.

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