WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Dienstag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Europaweit herrschte dabei nach dem positiven Wochenauftakt schlechte Stimmung an den Märkten. Der ATX hatte dabei seine Abgaben im Tagesverlauf noch relativ gering gehalten. Gegen Ende der Handelssitzung rutschte jedoch auch der heimische Leitindex tiefer in die Verlustzone. Zum Schluss stand er mit 0,84 Prozent im Minus bei 3996,73 Punkten.

Der ATX rutschte damit auch wieder unter die runde Marke von 4000 Punkten, die er am gestrigen Montag erstmals seit 2008 wieder überschritten hatte. Für den breiteren ATX Prime ging es am Dienstag unterdessen ebenso um 0,81 Prozent auf 2001,43 Einheiten nach unten.

Weiterhin sind die Zinssorgen und die hohe Inflation die vorherrschenden Themen an den Börsen. Vor allem die US-Notenbank sieht sich angesichts der stark gestiegenen Teuerungsrate anhaltendem Druck zu Zinsanpassungen gegenüber. Von Analystenseite wird mittlerweile mit bis zu vier Zinsschritten nach oben in diesem Jahr gerechnet. Auch in Europa steigen die Zinserwartungen, wobei die Europäische Zentralbank (EZB) laut Experten weitaus später reagieren dürfte als die Fed in den USA.

Von Konjunkturdaten kamen am Dienstag unterdessen gemischte Signale. In Deutschland haben sich die Konjunkturerwartungen unter Finanzexperten laut dem ZEW-Saldo einerseits deutlich aufgehellt. Gegenüber dem Vormonat stieg der Indikator um 21,8 Punkte auf 51,7 Zähler. Im Vorfeld war im Schnitt nur mit einem leichten Zuwachs auf 32,0 Punkte gerechnet worden. Andererseits fielen zwei US-Stimmungsindikatoren aus der Industrie und dem Immobilienmarkt schwächer als erwartet aus.

Im ATX Prime standen am Dienstag die Titel des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann (SBO) im Fokus. Der Konzern hatte vor Börsenstart seine vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 vorgelegt. Dabei verbuchte das Unternehmen ein positives Betriebsergebnis (EBIT) von 28 Millionen Euro. Im Jahr davor hatte SBO noch einen Verlust in dieser Höhe verzeichnet. Nach den deutlichen Aufschlägen von über drei Prozent am Montag ging es für die SBO-Papiere auch am Dienstag um 0,7 Prozent nach oben.

Die Papiere des Flughafens Wien gaben unterdessen um 0,5 Prozent nach. Vorbörslich legte am Dienstag auch der Flughafen Wien seine Verkehrsergebnisse für das abgelaufene Jahr vor. Der Konzern verzeichnete dabei einen Einbruch der Passagierzahlen gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 von rund 67 Prozent auf 10,4 Millionen Reisende. Für heuer rechnet der Airport trotz eines sehr passagierarmen ersten Quartals im Gesamtjahr mit rund 17 Millionen Passagieren.

Mit Blick auf das Kurstableau im ATX waren am Dienstag vor allem die Versorgerwerte unter den Verlierern zu finden. Die Aktien des Verbundes verloren 2,5 Prozent und EVN gaben um 2,6 Prozent nach. Auch die Titel der Voestalpine gingen um 2,4 Prozent leichter aus dem Handel und Lenzing schlossen um 2,8 Prozent schwächer./pma/spo/APA/ngu