WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag ohne klare Richtung beendet. Der Leitindex ATX schloss um minimale 0,01 Prozent leichter auf 2502,67 Punkten. Der ATX hatte sich fast die gesamte Sitzung über mit positiven Vorzeichen gezeigt, doch am Nachmittag weiteten die schwer gewichteten Banken, allen voran Erste Group, ihr Kursverluste aus und zogen so den Index mit nach unten.

Erste Group gingen trotz einer freundlichen Analystenstimme um 1,26 Prozent tiefer auf 23,44 Euro aus dem Handel. Wood & Company haben das Kursziel für die Titel der Bank von 38,2 auf 29,5 Euro gesenkt und die Empfehlung "Buy" bestätigt. Branchenkollege Raiffeisen Bank International büßten 0,63 Prozent ein und Bawag gaben um 0,42 Prozent nach.

Zunächst hatten Hoffnungen auf einen bald verfügbaren Corona-Impfstoff für Freude bei den Anlegern gesorgt. In Europa könnten zwei Impfstoffe noch in diesem Jahr in Europa zugelassen werden. Zudem wurde bekannt, dass Biontech und der US-Pharmariese Pfizer bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für ihren Corona-Impfstoff beantragt haben.

Demgegenüber stehen allerdings weltweit steigende Neuinfektionszahlen, Lockdowns und eine wirtschaftliche Abschwächung. Daneben sorgte auch US-Finanzminister Steven Mnuchin für Unsicherheit, der entgegen den Empfehlungen der US-Notenbank Fed das Ende einiger milliardenschweren Corona-Hilfsprogramme angekündigt hat.

"Kurzfristig helfen sie nicht über die steigenden Infektionszahlen und den damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken hinweg. Vielmehr sind sie ein Silberstreif am Horizont, um Covid-19 im kommenden Jahr zu überwinden. Um über die derzeit laufenden Infektionswellen im Euroraum und in den USA hinwegzukommen, ist weiterhin die Führung der bekannten Akteure aus Geld- und Fiskalpolitik gefragt", schreiben die Experten der Helaba mit Blick auf die Impfstoffe.

Nachrichten zu Einzelwerten blieben in Wien zum Wochenausklang Mangelware, zudem legte die Berichtssaison heute einen Pausentag eine und setzt sich erst nächste Woche mit einer Reihe von Ergebniszahlen bei Immo-Unternehmen fort.

Unternehmen mit Luftfahrtbezug dürften von den guten Impfstoff-Neuigkeiten profitiert haben - FACC sprangen um 11,83 Prozent nach oben, DO&CO zogen um 5,07 Prozent an und Flughafen Wien konnten um 3,26 Prozent zulegen./kat/dkm/APA/fba