WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Donnerstag tiefer aus dem Handel gegangen. Neben Unternehmenskennzahlen stand die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Vordergrund. Der heimische Leitindex ATX verlor 0,49 Prozent auf 3762,51 Punkte. Der breiter gefasste ATX-Prime sank um 0,46 Prozent auf 1894,07 Einheiten.

Die EZB hat wie erwartet an ihrer lockeren Geldpolitik festgehalten. Erst bei der Sitzung am 16. Dezember will der Rat der EZB entscheiden, wie es mit den milliardenschweren Anleihekäufen weitergeht und welche Schritte folgen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde geht aber davon aus, dass das Anleihekaufprogramm Pepp im März 2022 enden wird.

Unternehmensseitig legte unter anderem die Amag frische Zahlen vor, die Aktien gingen allerdings unverändert bei 38,90 Euro aus dem Handel. Der oberösterreichische Aluminiumkonzern blickt auf ein Rekordergebnis in den ersten neun Monaten 2021 zurück. Der Gewinn nach Ertragsteuern legte im Jahresvergleich von 11,1 auf 57 Millionen Euro zu. Die Experten der Baader bestätigten ihre "Add"-Empfehlung bei einem Kursziel von 40,0 Euro.

Die Aktien der Bawag büßten 0,82 Prozent ein. Die heimische Bank hat in den ersten drei Quartalen 2021 einen Nettogewinn von 316 Millionen Euro erwirtschaftet, eine Steigerung zum Vorjahr von 56 Prozent.

Der Leiterplattenhersteller AT&S errichtet ein neues Werk in Malaysia, war überdies bekannt geworden. Der Spatenstich soll am 30. Oktober erfolgen, der kommerzielle Betrieb soll im Jahr 2024 anlaufen. Die mit 1,7 Milliarden Euro bisher größte Investition des steirischen Unternehmens und die erste in Südostasien erfolgt im Hightech-Park in Kumin im Bundesstaat Kedah, 350 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kuala Lumpur. Die Wertpapiere sanken um 1,52 Prozent.

Im Vorfeld der morgigen Zahlenvorlage der OMV büßten die Wertpapiere am heutigen Handelstag 0,37 Prozent ein. Dabei dürfte der heimische Erdöl- und Gasriese im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen deutlichen Gewinnzuwachs gegenüber dem Vergleichsquartal 2020 verbucht haben. Das geht aus einer von der OMV bei Vara Research in Auftrag gegebenen Umfrage unter insgesamt 16 Analysten hervor.

Palfinger steigerten sich hingegen um 2,19 Prozent, bevor das Unternehmen morgen seine Bücher öffnen wird. Der Kranhersteller dürfte im dritten Quartal 2021 den Umsatz gesteigert haben, bei den wichtigsten Ergebniskennzahlen aber leicht unter dem Vorjahresquartal liegen, geht aus Schätzungen hervor./sto/pma/APA/nas