WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Montag mit klaren Verlusten aus dem Handel gegangen. Unter Druck brachten die heimischen Indizes in der Früh vor allem negative Vorgaben aus Hongkong. Am Nachmittag drückte eine schwache Eröffnung an der Wall Street weiter auf die Stimmung.

Der ATX verlor 1,67 Prozent auf 3.545,67 Punkte. Der ATX-Prime sank um 1,73 Prozent auf 1.796,77 Einheiten.

Laut Marktbeobachtern sei die Angst vor einer Immobilienkrise derzeit groß. Der chinesische Immobilienkonzern Evergrande gerate zunehmend in finanzielle Schieflage. Einige Experten sprachen von Contagion-Effekten, da der Immobilienkonzern als zweitgrößter des Landes systemrelevant sei.

"Mit der sommerlichen Ruhe ist es auf dem Parkett definitiv vorbei. Stattdessen steuern die Börsen auf einen stürmischen Herbst zu", fasste der Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners zusammen.

Unter den schwergewichteten Titeln verloren am Wiener Parkett die Aktien der Erste Group 2,55 Prozent. Noch größere Verluste erlitten aufgrund fallender Rohstoffpreise die Anteile an der Voestalpine, die um 4,33 Prozent nachgaben. OMV grenzten im Späthandel ihre Abgaben ein und schlossen mit minus 0,98 Prozent.

Klar tiefer schlossen zudem die Aktien des Flughafen Wiens, die um 6,50 Prozent einbrachen. AT&S verzeichneten Kursverluste von 5,59 Prozent.

Unter den wenigen Gewinnern verteuerten sich die Wertpapiere der Bawag am heutigen Handelstag um 0,29 Prozent. Die seit Oktober 2017 börsennotierte frühere Gewerkschaftsbank hat sich bis 2025 ein starkes Wachstum vorgenommen. Der Vorsteuergewinn soll von heuer voraussichtlich 575 Millionen Euro auf über 750 Millionen Euro steigen, die Dividende je Aktie von heuer etwa 2,6 Euro auf über 4 Euro steigen.

Impulsgebende Konjunkturdaten wurden am Montag nicht veröffentlicht. Höhepunkt der Woche ist die Zinssitzung der US-Notenbank Federal Reserve. Sie wird die Ergebnisse am Mittwochabend bekanntgeben. Entscheidend wird sein, ob die Fed konkretere Hinweise für eine um die Jahreswende herum erwartete geldpolitische Wende gibt. Die Ausrichtung der Fed gilt für viele andere Notenbanken und die Finanzmärkte als richtungsweisend./sto/ste/APA/stk