WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Mittwoch kaum verändert geschlossen. Der heimische Leitindex ATX gab zur Wochenmitte um 0,06 Prozent auf 2173,79 Punkte nach. Der breiter gefasste ATX Prime büßte geringe 0,03 Prozent auf 1112,80 Zähler ein.

Bis zuletzt blieb im Vordergrund, dass der US-Präsident Donald Trump am Vorabend überraschend die Gespräche mit den Demokraten über ein weiteres US-Konjunkturhilfsprogramm bis nach den Präsidentschaftswahlen im November unterbrochen hatte. Allerdings vermuteten einige Experten, dass es sich bei dem Schritt um einen politischen Schachzug Trumps gehandelt habe, um seine Verhandlungsposition zu stärken.

Andere Marktbeobachter sahen wegen den zunächst gescheiterten Verhandlungen indes den Druck auf die Federal Reserve steigen. Aus diesem Grund dürften Anleger nach Handelsschluss ihr Hauptaugenmerk auf das Sitzungsprotokoll des FOMC richten, hieß es.

Unter den Einzelwerten stiegen am heutigen Handelstag Kapsch TrafficCom deutlich und gewannen 4,72 Prozent. Der Mautspezialist wird bis Mitte 2021 mit einem Gerät die Lkw-Maut in elf EU-Ländern einnehmen können. Weitere EU-Staaten mit elektronischer Lkw-Maut aber auch die Schweiz sollen folgen, sobald dort die technischen Voraussetzungen geschaffen wurden.

Die Aktien der Voestalpine verteuerten sich um deutliche 2,81 Prozent. Der Linzer Stahlkonzern bewarb sich für EU-Gelder, um den klimaschädlichen CO2-Ausstoß bei der Stahlerzeugung zu reduzieren.

Die Titel der Strabag gaben um 1,51 Prozent nach, trotz der Meldung, dass der Baukonzern und ein Partner einen neuen Auftrag in Tschechien an Land gezogen hätten. Der Auftragswert betrüge etwa 105,5 Millionen Euro, wobei die Hälfte auf die Strabag entfalle, war bekannt geworden.

Der stärkste Wert im Segment Prime Market war jener des Herstellers medizinischer Schutzhandschuhe Semperit. Seine Aktien legten um 5,13 Prozent zu.

Auch die Wertpapiere der OMV gewannen im Vorfeld des am Donnerstag zur Veröffentlichung anstehenden Trading Updates des Konzerns hinzu und stiegen um 1,15 Prozent. Dass der Erdölkonzern von der polnischen Wettbewerbsbehörde im Zusammenhang mit Nord Stream 2 eine Strafe von knapp 20 Millionen Euro auferlegt bekam, konnte die Titel nicht nachhaltig belasten.

Für die Aktien der schwer gewichteten Banken Erste Group und Raiffeisen ging es am Mittwoch dagegen bergab. Sie gaben 0,83 beziehungsweise 0,37 Prozent ab./sto/dkm/APA/fba