WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag Kursverluste verbucht. In den letzten Handelsminuten konnte der österreichische Leitindex sein Minus jedoch noch etwas eingrenzen. Der ATX schloss mit einem Minus von 0,53 Prozent bei 3789,27 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime gab um 0,51 Prozent auf 1901,23 Einheiten nach.

Auch wenn die Handelswoche im negativen Terrain endete, legte der ATX auf Wochenbasis um über zwei Prozent zu. Vor allem zu Wochenbeginn hatte sich der Index deutlich von den satten Abschlägen der vergangenen beiden Wochen infolge der neuen Corona-Variante Omikron erholt. Im Fokus standen zum Wochenabschluss vor allem die US-Inflationsdaten am Nachmittag.

Diese zeigten einen weiteren Anstieg der Teuerungsrate in den Vereinigten Staaten. Im November lagen die Verbraucherpreise in den USA 6,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Damit kletterte die Inflation auf den höchsten Stand seit 1982. Analysten hatten im Vorfeld im Schnitt genau diesen Wert prognostiziert. Im Oktober war die Preisteuerungsrate noch bei 6,2 Prozent gelegen.

An den Märkten sorgte dies zunächst für eine etwas bessere Stimmung. Viele Anleger hatten offenbar befürchtet, dass die Inflation noch deutlicher und über die Erwartungen zulegt. Im weiteren Handelsverlauf verpuffte die positive Wirkung jedoch wieder. Weiterhin bleibt neben der Inflation und den Ungewissheiten rund um Omikron auch die chinesische Immobilienkrise ein Thema. Nachdem die beiden chinesischen Immobilienkonzerne Evergrande und Kaisa in Zahlungsschwierigkeiten stecken, stufte die Ratingagentur Fitch die beiden Unternehmen herab und warnte zeitgleich vor einem Zahlungsausfall.

Konjunkturdaten vom Vormittag entfalteten am Markt keine sonderliche Wirkung, handelte es sich bei den Inflationsdaten aus Deutschland doch um eine Zweitschätzung, womit der Trend bereits zuvor bekannt war. Wie die Zahlen des Statistischen Bundesamts in Deutschland zeigen, sind die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um satte 5,2 Prozent gestiegen. Damit kletterte die Inflation im November auf den höchsten Stand seit 30 Jahren.

Am österreichischen Börsenparkett gab es am Freitag keine kursbewegenden Meldungen. Unter den Einzelwerten im ATX Prime stachen die Titel der CA Immo mit einem Minus von über 8 Prozent hervor. Die Aktien handelten vor dem Wochenende jedoch ex-Dividende. Unter den Verlierern waren auch die Titel des Stromversorgers Verbund (minus 2,9 Prozent) und die Aktien von Do&Co (minus 3,0 Prozent) zu finden.

Klar höher schlossen hingegen die Titel der EVN und die Anteilsscheine von Lenzing. Beide gingen jeweils mit Aufschlägen von klar über zwei Prozent aus dem Handel./pma/mik/APA/stw