WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag winzige Gewinne über die Ziellinie gerettet. Neben Quartalszahlen zu heimischen Unternehmen rückten offizielle US-Arbeitsmarktdaten für Juli in den Mittelpunkt. Der wieder eskalierende politische Konflikt zwischen den USA und China dürfte für Gegenwind an den Finanzmärkten gesorgt haben.

Der heimische Leitindex ATX stieg um 0,05 Prozent auf 2194,93 Zähler. Für den ATX Prime ging es um 0,05 Prozent auf 1123,49 Punkte leicht hinauf.

Nach der umstrittenen Verschiebung der Wahl in Hongkong haben die USA Sanktionen gegen die Regierungschefin der chinesischen Sonderverwaltungszone, Carrie Lam, erlassen. Das teilte das US-Finanzministerium in Washington mit. Lam und zehn weitere Personen befinden sich damit auf einer Liste von Personen, deren Vermögenswerte die US-Regierung einfriert.

Indes fiel laut offiziellen Daten des US-Arbeitsministeriums die Arbeitslosenquote in den Vereinigten Staaten mit 10,2 Prozent im Juli geringer aus als im Vormonat (11,1 Prozent) und als Experten erwartet hatten. Die Prognosen lagen bei 10,6 Prozent. Die Stundenlöhne zogen gegenüber dem Vormonat ebenfalls an.

In Österreich ging die Woche mit zwei Zahlenvorlagen zu Ende. So hat die Post im ersten Halbjahr 2020 den Umsatz im Vorjahresvergleich halten können, das Ergebnis ist allerdings eingebrochen. Die Aktien schlossen um drei Prozent tiefer. Erste-Group-Analysten schrieben zu der Zahlenvorlage des Logistikers, das Paket-Geschäft habe das unter Druck geratene Briefe-Segment teilweise aufgefangen. Als belastenden Faktor hoben die Experten die Anlaufkosten für die bank99 hervor.

Polytec gewannen dagegen ein Prozent. Nach einem kleinen Gewinn im ersten Quartal ist das Ergebnis des Autozulieferers heuer im ersten Halbjahr in den roten Bereich gerutscht. Unterm Strich stand ein Verlust von 8,9 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Im Schnitt hatten von der APA befragte Analysten jedoch mit einem größeren Minusbetrag von 9,8 Millionen Euro gerechnet.

Die Aktien der Do&Co gingen indes mit plus 1,3 Prozent aus dem Handel, nachdem sie am Vormittag noch deutlich in der Verlustzone tendiert hatten. Am Vortag hatten die Titel starke Verluste in Höhe von annähernd zehn Prozent verbucht, nachdem die AUA-Mutter Lufthansa und ihre hiesige Tochter klare Quartalsverluste vorgelegt hatten.

Auch eine Analystenstimme zur Andritz (minus 0,8 Prozent bei 28,74 Euro) rückte in den Vordergrund. Die Analysten von Warburg Research nahmen ihre Bewertung für die Aktien des steirischen Maschinenbaukonzerns mit "Hold" wieder auf. Das Kursziel in der Studie des Analysten Cansu Tatar liegt bei 33,0 Euro./sto/fpr/APA/fba