WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Mittwoch den Handel sehr fest beendet. Der Leitindex ATX legte um 1,39 Prozent auf 3830,30 Punkte zu. Der ATX Prime schloss mit einem Plus von 1,31 Prozent bei 1927,87 Punkten. An den europäischen Leitbörsen und an der Wall Street gab es hingegen eine gebremste Stimmung. Marktbeobachter verwiesen vor der am Abend anstehenden Bekanntgabe der geldpolitischen Beschlüsse der US-Notenbank auf zurückhaltende Anleger.

In Wien zog die Aktie von der Raiffeisen Bank International nach einer Zahlenvorlage mit einem starken Kursplus von elf Prozent die Aufmerksamkeit auf sich. Die Analysten der Erste Group schrieben in einer ersten Bewertung, dass der Nettogewinn im 3. Quartal die Analystenerwartungen deutlich übertroffen hat. Auch die niedrigen Risikokosten überraschten positiv.

Ergebnisse legten zudem Lenzing und die Addiko Bank vor. Die Papiere des Faserherstellers zeigten sich mit plus 1,5 Prozent. Trotz ungebremst steigender Energie-, Rohstoff- und Logistikkosten hat das oberösterreichische Unternehmen gut verdient. Die Erste Group bewerteten die Zahlen für das abgelaufene Jahresviertel als im Rahmen der Prognosen.

Die Addiko-Papiere verbuchten ein Kursplus von 1,7 Prozent. Die Bank hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs 9,6 Millionen Euro Nettogewinn geschrieben, nach einem Verlust von 6,4 Millionen Euro im Vorjahr. Der Nettogewinn verfehlte nach Einschätzung der Erste Group-Analysten aber die Markterwartungen.

Aktien der Branchenkollegen Erste Group (plus 2,9 Prozent) und Bawag (plus 0,8 Prozent) legten in unterschiedlichem Ausmaß zu. Die Versicherer UNIQA und Vienna Insurance Group standen in der Gunst der Anleger mit Zuwächsen von 3,5 Prozent und 2,0 Prozent weit oben.

Der niederösterreichische Energieversorger EVN hat am Vorabend seine Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 ordentlich in die Höhe geschraubt. Die EVN-Aktie verteuerte sich um 1,0 Prozent.

OMV verloren 1,7 Prozent auf 52,70 Euro. Europaweit präsentierten sich die Ölwerte belastet von tieferen Rohölnotierungen schwach. Die Wertpapierexperten der Berenberg Bank haben ihre Einstufung für die Papiere des Konzerns mit "Buy" bestätigt. Auch das Kursziel von 65,00 Euro wurde unverändert belassen.

FACC gewannen 0,5 Prozent auf 8,95 Euro. Hier haben die Analysten der Baader Bank ihre Einstufung "Reduce" für die Aktien des oberösterreichischen Luftfahrtzulieferers im Vorfeld der am 10. November anstehenden Bekanntgabe der Drittquartalszahlen des Unternehmens bestätigt. Auch das Kursziel wurde unverändert bei 8,50 Euro belassen.

Am Donnerstag werden der Verbund und AT&S Geschäftszahlen vorlegen. Von der APA befragte Analysten der Erste Group und von Raiffeisen Research erwarten für die Drittquartalszahlen des Verbund deutliche Zuwächse sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn. Die Aktie des Stromversorgers schloss im Vorfeld der Ergebnisvorlage unverändert.

Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S dürfte im zweiten Quartal 2021/22 deutlich mehr Umsatz gemacht haben als im vergleichbaren Quartal des Vorjahres. Das geht aus durchschnittlichen Schätzungen der Analysten der Erste Group und von Raiffeisen Research hervor, die der APA vorliegen. Der Nettogewinn dürfte hingegen verglichen mit dem Vorjahreswert stagnieren. Die AT&S-Aktie verbuchte ein deutliches Plus von 3,4 Prozent./APA/jha