WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat sich am Donnerstag mit deutlichen Verlusten aus dem Handelstag verabschiedet. Belastet wurde der Aktienmarkt von einer klar negativen internationalen Anlegerstimmung. Der Leitindex ATX verlor 1,25 Prozent auf 3311,05 Punkte, nachdem er im Frühhandel klar im Plus notiert hatte. Am Vormittag hatten noch die merklich nachgebenden Rohölnotierungen europaweit unterstützt. Als Belastungsfaktoren galten dann wieder die rasante Inflationsentwicklung in vielen Ländern und der laufende Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine.

Am Aktienmarkt gestaltete sich die Meldungslage auf Unternehmensseite sehr mager. Die schwergewichteten Banken gingen in Wien tiefrot aus dem Tag. Raiffeisen Bank International (RBI) verbilligten sich um 3,7 Prozent. Die RBI sieht kein Ansteckungsrisiko für die Konzerngruppe durch die Russland-Tochter. "Der RBI-Konzern ist so aufgestellt, dass selbst in einem Extremszenario in einer Tochterbank kein Ansteckungsrisiko für die Gruppe besteht", hieß es in einer Präsentation der Bank für die Hauptversammlung. Dennoch werden für die russische Tochter derzeit alle Optionen geprüft und auch ein Ausstieg aus dem Land ist nicht ausgeschlossen.

Bawag rutschten um drei Prozent ab. Erste Group sackten um 3,4 Prozent ab.

Nach einer positiveren Analystenmeinung gewannen Kapsch TrafficCom hingegen 0,3 Prozent auf 14,30 Euro. Die Erste Group stufte die Aktie von "Accumulate" auf "Buy" hoch. Gleichzeitig wurde das Kursziel für die Papiere des Mautausrüsters von 17,5 auf 22,00 Euro nach oben revidiert.

Erneut gesucht präsentierte sich die Verbund-Aktie mit plus 2,3 Prozent. Am Vortag waren die Titel des Stromversorgers um mehr als fünf Prozent hochgesprungen.

Voestalpine schwächten sich um 2,6 Prozent ab. Die Aktie des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann gewann zwei Prozent. Die auffälligste Kursbewegung absolvierte Polytec mit minus vier Prozent./ste/kat/APA/jha