ZÜRICH (dpa-AFX) - Der schweizerische Aktienmarkt hat am Dienstag nach einem eher richtungslosen Handelstag leicht im Minus geschlossen. Gebremst wurde die Börse vor allem von einer verhaltenen Entwicklung der defensiven Schwergewichte, während die wichtigen europäischen und US-amerikanischen Börsen gleichzeitig deutlich zulegten.

Weltweit profitiere die Stimmung der Anleger weiterhin von den Impfstoff-Hoffnungen, hieß es am Markt. Dazu kamen überwiegend positive Wirtschaftsdaten im In- und Ausland: Während das schweizerische BIP im dritten Quartal etwas stärker zulegte als erwartet, deuteten die Einkaufsmanagerindizes in der Schweiz wie in der Eurozone auf eine positive Entwicklung der Industrie hin. In der Nacht hatten bereits Stimmungsdaten der chinesischen Industrie eine Erholung im November angezeigt.

Der SMI schloss 0,26 Prozent tiefer auf 10 449,21 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, verlor 0,09 Prozent auf 1650,25 Zähler und der umfassende SPI gab um 0,10 Prozent auf 12 990,20 Punkte nach. Von den 30 Top-Werten schlossen 15 im Minus, 14 im Plus und einer (Swisscom) unverändert.

Die deutlichsten Abgaben im SMI/SLI entfielen auf Lonza (-2,9 Prozent). Die Titel des Pharmazulieferers hatten allerdings am Tag davor dank Neuigkeiten des Kunden Moderna zu seinem Corona-Impfstoff noch deutlich zugelegt. Abgaben erlitten auch Schindler (-1,7 Prozent). Am Markt wurde auf eine Herunterstufung durch BNP Paribas verwiesen.

Für Abwärtsdruck auf den Indizes sorgten aber vor allem Kursverluste der Titel des Pharmakonzerns Novartis (-1,1 Prozent) und des Lebensmittelkonzerns Nestlé (-0,7 Prozent). Das dritte SMI-Schwergewicht Roche (+0,2 Prozent) konnte dagegen leicht zulegen. Die defensiven Börsenschwergewichte dürften in der erwarteten Wirtschaftserholung weniger gefragt sein als zyklische Titel, hieß es im Markt.

Derweil konnten die Aktien des Personaldienstleisters Adecco (-0,1 Prozent) nicht von dem am Dienstag durchgeführten Investorentag profitieren. Analysten zeigten sich gegenüber den neuen Mittelfristzielen des Managements zwar wohlwollend. Die neuen Finanzziele seien aber "sehr ähnlich zu jenen der vorherigen Strategieperiode", hiess es etwa bei der Bank Vontobel.

Positiv verlief der Handelstag für die Großbankenwerte: Dabei waren die CS-Aktien (+1,4 Prozent) gefragter als die UBS-Titel (+0,9 Prozent). Credit Suisse kündigte an, dass der Portugiese António Horta-Osório nächstes Jahr in die Fußstapfen von Verwaltungsratspräsident Urs Rohner treten solle, was am Markt begrüßt wurde. Eine am gleichen Tag bekannt gewordene US-Buße von bis zu 680 Millionen Dollar scheint die Anleger weniger zu beschäftigen.

Deutliche Gewinne verbuchten auch die Versicherungstitel wie Zurich (+1,2 Prozent), Swiss Re (+1,3 Prozent) und Swiss Life (+2,4). Die ZKB-Analysten bezeichneten die Swiss-Life-Titel trotz Gewinnen in den letzten Wochen als weiterhin für zu niedrig bewertet und beließen ihr Rating bei "Übergewichten".

Im Plus konnten auch Sonova (+0,7 Prozent) den Handelstag beenden. Die Analysten von Jefferies erhöhten ihr Rating für die Titel des Hörgeräteherstellers auf "Buy" von "Hold". LafargeHolcim (+1,7 Prozent) erhielten ebenfalls Lob von Analystenseite: Die Bank Vontobel bekräftigte ihre Kaufempfehlung für die Aktien des Zementherstellers und erhöhte ihr Kursziel deutlich. Klare Gewinne gab es zudem für die Aktien des Bankensoftware-Spezialisten Temenos (+3,6 Prozent)./tp/kw/AWP/he