Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will mit Spitzenvertretern der deutschen Stahl-Arbeitgeber und der Gewerkschaften nach Brüssel reisen, um mit den zuständigen Kommissaren über die Position der EU-Kommission zu einem CO2-Grenzausgleich zu sprechen. Es gehe darum, "für unsere Position zu werben", sagte Altmaier nach einem Spitzengespräch zur Stahlindustrie in Berlin. Dabei sei man sich einig gewesen, dass die zu treffenden Maßnahmen so erfolgen müssten, dass eine kostenlose Zuteilung von Zertifikaten weitergehe.

Bei dem Treffen habe man sich auch verständigt, einen Arbeitsprozess aufzusetzen, um "grüne Leitmärkte" zu schaffen. Altmaier betonte, im Haushalt werde auch neues Geld eingestellt für ein "Pilotprojekt grüner Stahl". Den Entwurf werde das Kabinett am Mittwoch beschließen, kündigte er an. Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, erklärte, Stahl könne "Seismograph sein, wie Klimaschutz und industrielle Wettbewerbsfähigkeit zu vereinbaren sind". Die Branche besorge "in erheblichem Maße", was derzeit in Brüssel zum Grenzausgleich diskutiert werde. Eine Reduzierung der freien Zuteilung biete keine Perspektive. Kerkhoff betonte, es gelte, Deutschland "zu einem Leitmarkt für grünen Stahl zu machen".

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June 21, 2021 08:33 ET (12:33 GMT)