Zürich (awp) - Wegen der Coronakrise hat die Schweizer Aluminiumindustrie im vergangenen Jahr 17 Prozent weniger produziert als im Vorjahr. Laut einer Mitteilung des Aluminium-Verbands Schweiz ging die Produktion der Schweizer Walz- und Presswerke entsprechend auf knapp 190'000 Tonnen zurück.

Dieser Einbruch sei in erster Linie auf die Schliessungen und Produktionskürzungen auf Kundenseite zurückzuführen, hiess es. Der Absatz der Aluminiumindustrie sei während des ersten Total-Lockdowns in den Anwendermärkten Transportwesen - insbesondere Luftfahrt - Maschinenbau- und Elektroindustrie sowie Schmuck- und Uhrenindustrie völlig zum Erliegen gekommen.

Allerdings sei die Nachfrage wieder schneller angestiegen als erwartet, vor allem aus der Automobilindustrie. Nach der Sommerpause habe man wieder eine Auftragssituation auf normalen Niveau beobachtet. Dass sich die Situation seit Herbst wieder mit zahlreichen (Teil-)Lockdowns verschärft habe, habe sich in der Schweizer Aluminiumindustrie auch nicht mehr aussergewöhnlich negativ auf die Produktion ausgewirkt, so der Verband weiter.

Dank der Kurzarbeit und Überbrückungskrediten des Bundes habe ausserdem kein Verbandsmitglied Entlassungen im grösseren Stil vorgenommen.

Ausblick ungewiss

Allerdings hätten sich durch die Pandemie Verdrängungswettbewerb, Margendruck und Preiskampf für die Schweizer Aluminiumindustrie verschärft, beispielsweise durch günstige Importe aus China und Überkapazitäten, wie etwa in der Luftfahrt. Zudem betrachteten die führenden Vertreter der Aluminiumindustrie die künftige Entwicklung des wichtigen Kundensegments Bau skeptisch, wie es weiter heisst.

Für das aktuelle Jahr rechnen die Vorstandsmitglieder des Verbands insgesamt mit einer leichten Erholung der Produktionsauslastung. Allerdings erwartet die Branche stark volatile Entwicklungen, abhängig von den weiteren Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie.

Im Aluminium-Verband Schweiz sind 57 Unternehmen aus der Aluminiumverarbeitung zusammengeschlossen.

tv/cf