BioNTech SE gab heute bekannt, dass das Unternehmen den Bau einer ersten hochmodernen Produktionsstätte für mRNA-basierte Impfstoffe in der Afrikanischen Union plant. Dies ist der nächste Schritt bei BioNTech’s Anstrengungen, eine nachhaltige End-to-End-Lösung für die Impfstoffversorgung auf dem afrikanischen Kontinent zu etablieren. Die Entscheidung ist das Ergebnis eines Treffens zwischen dem ruandischen Gesundheitsminister Dr. Daniel M. Ngamije, der senegalesischen Außenministerin Aïssata Tall Sall, Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitbegründer von BioNTech, und Sierk Poetting, COO von BioNTech, sowie Dr. Sabin Nsanzimana, Generaldirektor des Rwanda Biomedical Centre und Dr. Amadou Alpha Sall, Generaldirektor des Institut Pasteur de Dakar in Kigali, Ruanda. Das Treffen fand auf Einladung der kENUP-Stiftung im Rahmen des zweiten Ministertreffens der Afrikanischen Union und der Europäischen Union statt und resultierte in einer Absichtserklärung (Memorandum of Understanding). Zuvor hatten die Parteien bei einem Treffen in Berlin am 27. August 2021 ein gemeinsames Kommuniqué unterzeichnet.

„Ich möchte mich bei allen Teilnehmern des heutigen Treffens für die Unterstützung und das Vertrauen beim Aufbau der ersten mRNA-Produktionsstätte in der Afrikanischen Union bedanken. Gemeinsam werden wir daran arbeiten, den Zugang zu Impfstoffen durch die Einrichtung eines regionalen Produktionsnetzwerks zu erweitern, die in Afrika für Afrika hergestellt werden“, so Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitbegründer von BioNTech. „Unser Ziel ist es, Impfstoffe in der Afrikanischen Union zu entwickeln und nachhaltige Impfstoff-Produktionskapazitäten aufzubauen, um gemeinsam die medizinische Versorgung in Afrika zu verbessern. In den letzten Wochen haben wir wichtige Fortschritte erzielt, die uns der Verwirklichung dieser Pläne näher gebracht haben.“

Sierk Poetting, COO bei BioNTech, fügt an: „Wir wollen den Bau einer GMP-zertifizierten Produktionsstätte beschleunigen und planen den Baubeginn am Standort für Mitte 2022. Wie aus der Absichtserklärung hervorgeht, ist Zeit ein entscheidender Erfolgsfaktor bei der Entwicklung einer nachhaltigen Impfstoffproduktion für die Afrikanische Union. Wir haben die Planungsphase abgeschlossen und bereits die ersten Anlagen für den neuen Produktionsstandort bestellt.“

Die Parteien vereinbaren den umgehenden Beginn mit dem Aufbau von End-to-End-Produktionskapazitäten für mRNA-basierte Impfstoffe in Afrika. BioNTech hat die Baupläne fertiggestellt und die ersten Teile bestellt, die voraussichtlich Mitte 2022 geliefert werden. Die neue Produktionsanlage könnte der erste Knotenpunkt eines dezentralisierten und robusten afrikanischen End-to-End-Produktionsnetzes werden, das eine jährliche Produktionskapazität von mehreren hundert Millionen mRNA-basierten Impfstoffdosen bereitstellt.

BioNTech plant die Entwicklung und Implementierung eines skalierbaren Produktionsnetzwerks, das auf der Expertise und den Erfahrungen durch den Aufbau der Produktionsstätte in Marburg profitiert. Mit dem Ziel, einen zügigen Aufbau von Produktionskapazitäten nach GMP-Standards zu ermöglichen, wird BioNTech mit dem Bau und der Validierung einer ersten Produktionslinie beginnen, die nach ihrer umfassenden Inbetriebnahme die Herstellung von Wirkstoffen für etwa 50 Millionen Impfstoffdosen (z. B. COVID-19) pro Jahr ermöglicht. Die Produktionskapazitäten werden dann schrittweise erhöht, indem das Netzwerk auf dem Kontinent um weitere Produktionslinien und Produktionsstätten ergänzt wird. Auf diese Weise wird die Produktion von mehreren hundert Millionen mRNA-basierten Impfstoffdosen unterstützt.

Zunächst wird BioNTech die Produktionsstätte betreiben und personell besetzen, um eine sichere und rasche Aufnahme der Produktion der mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffdosen zu erleichtern. Längerfristig plant BioNTech die Übertragung der Produktionskapazitäten und des Know-hows an regionale Partner. Vor diesem Hintergrund haben BioNTech, das Ruanda Development Board und das Institut Pasteur de Dakar in Senegal vereinbart, möglichst schnell die notwendigen personellen Kapazitäten und Systeme aufzubauen, sodass die Partner vor Ort die Führung und operativen Aufgaben übernehmen können. Gleichzeitig haben sich die Republik Ruanda und das Institut Pasteur de Dakar dazu verpflichtet, die Abfüll- und Verarbeitungskapazitäten zu skalieren, um das regionale End-to-End-Produktionsnetzwerk zu vervollständigen. Ferner führt BioNTech Gespräche über eine Ausweitung der gegenwärtigen Partnerschaft mit dem in Kapstadt ansässigen Impfstoffhersteller Biovac, der zum Pfizer-BioNTech-Produktionsnetzwerk für den COVID-19-Impfstoff gehört.

Dr. Daniel Ngamije, Gesundheitsminister der Republik Ruanda: „Die End-to-End-Produktion von Biologikas in Afrika ist für die Gesundheitsversorgung und den Wohlstand unseres Kontinents von maßgeblicher Bedeutung. Ruanda hat sich dem Ziel verschrieben, mit der Afrikanischen Union, der Europäischen Union, BioNTech und anderen Technologiepartnern zu kooperieren, um diese Pläne so schnell wie möglich zu verwirklichen.“

„Die BioNTech-Partnerschaft wird nicht nur die physische Infrastruktur errichten, sondern auch die personellen Kapazitäten in Afrika stärken, um die modernsten Impfstofftechnologien zu entwickeln“, kommentiert Außenministerin Aïssata Tall Sall. „Das Institut Pasteur de Dakar verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung mit der Herstellung von Gelbfieber-Impfstoffen und steht für die Zusammenarbeit mit BioNTech zur Verfügung, um die Herausforderung der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen für Afrika anzunehmen.“

Dr. Monique Nsanzabaganwa, stellvertretende Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union: „Durch eine Zusammenarbeit im Sinne dieses Treffens können die Afrikanische Union, die Europäische Union, wichtige Technologiepartner und andere Interessengruppen entscheidende Beiträge und eine wirksame Koordinierung im Kampf gegen diese Pandemie und künftige gesundheitliche Herausforderungen leisten.“

Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften: „Ich bin erfreut, diesen nächsten konkreten Schritt zur Produktion von mRNA-basierten Impfstoffen in Afrika für Afrika begrüßen zu dürfen. Im Rahmen unserer Team-Europe-Initiative für die regionale Produktion und den Zugang zu Impfstoffen, Arzneimitteln und medizinischen Technologien setzt sich die Europäische Union dafür ein, dass diese Initiative ein Erfolg wird.“

Dr. Matshidiso Moeti, Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation für Afrika: „Wegweisende Produktionsstätten wie diese werden in Afrika Leben retten und könnten erreichen, dass in Afrika Millionen hochmoderner Impfstoffe für Afrikaner von Afrikanern hergestellt werden. Außerdem bedeuten die Pläne eine große Chance für den Transfer von Erfahrungen und Know-how, die Schaffung neuer Arbeitsplätze, die Qualifizierung von Personal und letztlich die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Afrika. Die WHO steht bereit für die Zusammenarbeit mit den Ländern, um ihr Engagement für die Herstellung von Impfstoffen zu unterstützen.“

Holm Keller, Executive Chairman der kENUP-Stiftung: „Globale Impfstoffgerechtigkeit ist entscheidend für eine zügige Überwindung der Pandemie. Die heutige Ankündigung ist ein wichtiger nächster Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Impfstoffproduktion in Afrika. Wir danken unseren Partnern für ihren entscheidenden Beitrag und ihre unermüdlichen Anstrengungen, um die Produktion von Impfstoffen in Afrika bald Wirklichkeit werden zu lassen.“

Die Initiative ist Teil der Team-Europe-Initiative zur Förderung der Impfstoffherstellung und der Verbesserung des Zugangs zu Impfstoffen, Arzneimitteln und medizinischen Technologien (MAV+), die von der Europäischen Kommission in Kooperation mit den EU-Mitgliedstaaten und der Europäischen Investitionsbank geleitet wird.

Nähere Informationen sind verfügbar unter www.kenup.eu.

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