Buenos Aires (Reuters) - Argentinien hat sich seiner künftigen Außenministerin zufolge gegen eine Aufnahme in das Brics-Bündnis der wichtigsten Schwellenländer entschieden.
Argentinien steht nach dem deutlichen Sieg des Rechtspopulisten Javier Milei bei der Präsidentenwahl im November vor einem wirtschaftlichen Radikalumbau. Im Wahlkampf hatte der libertäre Politiker eine wirtschaftliche Schocktherapie für das mit dreistelligen Inflationsraten, Konjunkturflaute und zunehmender Armut kämpfende Land angekündigt. Die neue Regierung soll am 10. Dezember vereidigt werden.
Das Land gehörte zu jenen sechs Staaten, die im August auf dem Brics-Gipfeltreffen im südafrikanischen Johannesburg zu einer Mitgliedschaft im Bündnis eingeladen wurden. Der Gruppe der wichtigsten Schwellenländer gehören bisher Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika an - was auch den Namen erklärt. Die geplante Erweiterung, auf die etwa China drang, soll dem Block mehr globales Gewicht verleihen. Vor allem China und Russland pochen auf ein Gegengewicht zum Westen, Brasilien lehnt dagegen eine Frontstellung etwa zu dem G7-Bündnis der wichtigsten westlichen Industrieländer ab. Neben Argentinien hatten sich die Brics-Länder auf Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate als neue Mitglieder geeinigt.
(Bericht von Adam Jourdan, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)