London (Reuters) - WikiLeaks-Gründer Julian Assange darf gegen seine Auslieferung in die USA beim Obersten Gerichtshof in Großbritannien Berufung einlegen.

Einem entsprechenden Antrag sei stattgegeben worden, teilte ein Londoner Gericht am Montag mit. Der Oberste Gerichtshof muss nun entscheiden, ob er die Berufung zulässt.

Um eine Auslieferung von Assange gibt es seit vielen Jahren ein Tauziehen. Im Januar 2021 hatte ein britisches Gericht eine Auslieferung in die USA abgelehnt, weil Assange suizidgefährdet sei. Im Dezember wurde diese Entscheidung gekippt. Für seine Sicherheit sei ausreichend gesorgt, begründete ein Londoner Gericht die Entscheidung. Assange droht im Fall einer Verurteilung in den USA nach Angaben seiner Anwälte jahrzehntelange Haft.

Der gebürtige Australier hatte 2010 über seine Enthüllungsplattform WikiLeaks geheime US-Berichte und Diplomatendepeschen veröffentlicht, die er von Informanten zugespielt bekam. Die USA werfen ihm in diesem Zusammenhang diverse Vergehen vor, unter anderem den Verstoß gegen Spionagegesetze und Verschwörung. Sie bezeichnen ihn als Staatsfeind, der das Leben anderer Menschen in Gefahr gebracht habe. Für seine Anhänger ist Assange dagegen ein Held, der Machtmissbrauch und Fehlverhalten der USA in den Kriegen in Afghanistan und dem Irak aufgedeckt habe.