Die Commerzbank (Coba) rechnet auch im kommenden Jahr mit einer hohen Volatilität an den Aktienmärkten. Im ersten Halbjahr könnte eine Impfstoff-Euphorie den DAX kurzzeitig über die Marke von 15.000 treiben. Doch in der zweiten Jahreshälfte drohten Rückschläge, da die Aktienmärkte zunehmend weniger Rückenwind von der Fiskal- und Geldpolitik bekämen. Die Analysten sehen den DAX Ende 2021 daher dann nur noch bei 14.200 Indexpunkten.

Die Einschätzung der Commerzbank für das Konjunkturumfeld für das Jahr 2021 ist positiv, da das Wachstum der Geldmenge M1 - ein zuverlässiger Vorlaufindikator für die Aktienmärkte - weiterhin sehr hoch ausfalle: Euroraum plus 14 Prozent, USA plus 42 Prozent und China plus 9 Prozent. Zudem sei die US-Zinsstrukturkurve zuletzt wieder deutlich steiler geworden.

Auch der Ausblick für die Unternehmensgewinne falle positiv für das kommende Jahr aus. Der Zwölfmonatstrend der DAX-Gewinnerwartungen sei im vergangenen Quartal aufgrund einer bei weitem nicht so schlecht wie befürchtet ausgefallenen Gewinnsaison deutlich von 760 auf 849 Indexpunkte gestiegen. "Für 2021 erwarten wir angesichts des Auslaufens der Lockdowns und dank starken Geldmengenwachstums einen weiteren Anstieg auf 950 Indexpunkte", heißt es.

Einen negativen Faktor für 2021 stelle dagegen die bereits recht hohe Aktienbewertung. Das DAX-KGV liege mit 15,1 um 20 Prozent über seinem Zehnjahresdurchschnitt, beim Euro-Stoxx-50 (17,5) und dem S&P-500 (22,0) seien es sogar 40 Prozent. Jedoch liege die erwartete DAX-Dividendenrendite mit 2,9 Prozent weiterhin deutlich über der Rendite von BBB-Euro-Unternehmensanleihen von 0,5 Prozent. Daher erwarten die Analysten für Ende 2021 ein anhaltend hohes DAX-KGV von 15.

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November 27, 2020 10:13 ET (15:13 GMT)