Kommentare und Einschätzungen zu den Plänen der EU-Kommission, das Klimaziel einer CO2-Reduzierung bis 2030 von 55 Prozent zu erreichen:


Industrie vermisst wichtige Antworten auf zentrale Fragen 

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht in dem Klimapaket einen "mutigen Fahrplan", moniert aber fehlende Maßnahmen zur Wettbewerbsfähigkeit. "Die EU zeigt einen mutigen und konkreten Fahrplan für Europas Weg zur Klimaneutralität auf", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Mit ihren Vorschlägen komme sie von der Zieldiskussion endlich ins Handeln. Die deutsche Industrie vermisse aber "wichtige Antworten auf zentrale Fragen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Innovationsstandorts Europa". Die Industrie erwarte von Brüssel "mehr Rückendeckung im globalen Rennen um beste Klimaschutzlösungen" und einen verlässlichen Rahmen für Investitionen in klimafreundliche Technologien. Russwurm forderte auch eine zehnjährige Übergangsfrist für einen neuen Klimazoll.


Umwelthilfe fordert Nachbesserung 

Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert, dass das EU-Klimapaket nicht ausreicht, um das 1,5-Grad-Limit einzuhalten, und fordert Nachbesserungen. Ausdrücklich begrüßt werde, dass die nationalen Reduktionsziele angezogen werden und verbindlich bleiben sollen. Auch die Anpassung der EU-Ziele für Erneuerbare, Energieeffizienz und die Nachschärfung von Instrumenten wie dem Emissionshandel seien dringend nötig gewesen, griffen aber zu kurz. "Das Paket der EU-Kommission ist in vielen Punkten ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Der separate Emissionshandel für den Gebäude- und Verkehrssektor sei "allerdings das falsche Instrument". Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch erklärte, die Revision der CO2-Flottengrenzwerte für Autos erfolge "viel zu langsam".

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July 15, 2021 03:14 ET (07:14 GMT)